Markus Huber
3134 Reichersdorf
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„2022 war ein Jahrgang wie anno dazumal. Das Wetter war mit ausreichend Niederschlägen ideal, der Sommer von den Temperaturen moderat, zusammen mit dem kühlen, trockenen Herbst hat alles wunderbar gepasst“, schwärmt Markus Huber. Veltliner, Riesling und Burgunder sind die Weine, die mustergültig das Schaffen des Winzers, aber auch die Besonderheiten des Gebiets repräsentieren. Mit Zug in die Tiefe ist die Alte Setzen wieder ein aufbauend süffiger Wein, der den Gaumen frei macht für weitere Genüsse. Kalk ist das Thema in der Geologie des Traisentals, das der Zwirch mit großem Fruchtdruck aufnimmt und weiterspinnt, bei aller Spannung ein leichtgängiges Vergnügen. Der auch heuer wieder exzellente Ried Berg ist die weingewordene Verwandlung von lössigem Konglomerat in ein Hochamt aus Sorten-, Herkunfts- und Jahrgangstypizität großartiger Stoff. „Für einen Hauch internationaler Dimension“ kam diesmal etwas gebrauchtes Holz zum Einsatz. Als verschmitzter Verführer erweist sich der Riesling Engelsberg®, der sich großzügig gibt und im nächsten Moment wieder zurücknimmt, der einmal die Sorte aufblühen lässt, um gleich darauf im kargen, kühlen, steinigen Kalkkonglomeratboden auszusetzen, frech, süffig, voller Überraschungen was für ein Spaß! Der Rothenbart, eine nach Südosten ausgerichtete warme Lage mit ganz kargem Boden, braucht hingegen einen langen Anlauf. Er reitet noch etwas unentschlossen auf seiner Herkunft herum, bevor er schließlich zögerlich Sorten- appeal aufblitzen lässt, dann sprüht der Charme mit großem Fruchtansatz, kleinem Zuckerrest und kesser Säure, bis er seine Sachen packt und sich auf den nächsten Auftritt vorbereitet. Markus Huber kennt das: „Der Rothenbart entwickelt sich langsam.“ Der Berg ruft auch beim Riesling aus großer Höhe. Aus geflextem Gestein spritzen knisternde Fruchtfunken, schnell hat der Berg wieder die Hand drauf und verabschiedet sich straff, streng und bröseltrocken mit einem Augenzwinkern toll. Wie der Berg aus zwei so unterschiedlichen Sorten hervorragende Weine hervorbringen kann, ist schnell erklärt: „Das rote Kalkkonglomerat ist überall die Basis. Im unteren Bereich, wo die Veltlinerreben stehen, ist drüber eine dicke Lössschicht. Ab etwa 300 m Seehöhe ist nur noch ein bisschen Löss, dann Stein, dort steht der Riesling.“ Als Ergänzung zu den Lokalmatadoren stehen zwei Burgunder parat. Beim Weißburgunder Alte Reben, dem kräftigsten Wein des Jahrgangs, hat der Ausbau im großen Fass nur eine schmale Holzspur hinterlassen, der Wein gefällt mit seinem weitgefassten Fruchtbild und hält sehr lange im Anbruch. Ein Drittel neue 500-Liter-Fässer haben dem Chardonnay aus der Einzellage Spiegeln deutlich mehr Holz mitgegeben, mit einer „Idee von Meursault“ gibt er sich bei kraftvollem Ansatz jugendlich forsch, er hat noch Zeit zum Wachsen. Im Rosé ist von Blauburger bis Zweigelt alles vertreten, was das Weingut in Rot zu bieten hat, Cabernet und Merlot kommen aus dem Holz, der Rest aus Stahl.
Weine
Freche, frische Frucht, helle Beeren, rote Ribisel, Erdbeeren, ein paar Kräuter, Limette; recht griffig von der Herkunft und bisschen Gerbstoff, dann sehr verführerische, leicht mollige Frucht, wunderbare Länge, aufmunternd, bisschen CO2 für die Frische, Zuckerrest, hübsches Kräuterallerlei im Finish, Basilikum, Waldmeister.