Riesenfreude am Weingut Ernst Triebaumer in Rust im Burgenland: Der Ruster Ausbruch 2014 wurde von der Robert Parker-Organisation mit der Höchstwertung von 100 Punkten ausgezeichnet. Das ist der Himmel des Olymps internationaler Weinbewertungen.

© Weingut Ernst Triebaumer

Damit gibt es erst zwei Weine aus Österreich, die jemals mit 100 Parker-Punkten ausgezeichnet wurden. Erstmals geschah dies just 2014, als der Wachauer Demeter-Pionier Nikolaus Saahs mit dem „Hunderter“ geadelt wurde, für seinen 1995 Riesling Vinothek, der erst 17 Jahre später gefült wurde.

Der numehr ins Rampenlicht gerückte Ruster Ausbruch 2014 von Ernst Triebaumer (73) ist eine wahrhafte Prädikatswein-Rarität, eine Cuvée aus Grünem Veltliner, Welschriesling und Traminer. Im schwierigen Jahrgang 2014 eine doppelte Meisterleistung an extremer Auslese, dem richtigen G’spür und dem Können des Winzers sowie einer gelungenen Kombination der dem Problemjahrgang trotz aller Unbill abgetrotzten Attribute.

Das Ergebnis ist ein bernsteinfarbiger Wein, der mit einmaligem Wechselspiel zwischen Süße und Säure und einzigartiger Struktur brilliert. Aromen nach Dörr-Marillen und Weingartenpfirsch, Bratäpfel, Orangenzesten und Lavendel, enorm facettenreich und balanciert, mit endlosem Abgang und „geschmacklicher Erleuchtung“, wie es Triebaumer formuliert.

„Geschmackliche Erleuchtung“ in Vollendung

Verkostet hat bei Triebaumer der für Österreich und Deutschland zuständige Kostredakteur Stephan Reinhardt, publiziert wurde das sensationelle Ergebnis Ende Mai 2021 in der Parker-Zeitschrift „The Wine Advocate“, einem der renommiertesten Weinmedien der Welt. Parker-Punkte sind international die mit Abstand wichtigste „Währung“ der globalen Weinbewertung.

Nur 100 Parker Punkte sind eben 100 Parker Punkte und nicht 100 Punkte irgendwelcher Livestyle- oder Fine-dining-Magazine. Da liegen Welten dazwischen.

Für Winzer Gerhard Triebaumer hat das Ergebnis eine besondere Bedeutung: „Es ist was Historisches. Wenn wir in unsere eigene Betriebshistorie zurückblicken, dann ist es nicht nur etwas, das sich in unserem Betrieb abspielt, sondern auch für das Burgenland, für Rust einen Unterschied macht, wenn so hohe Punkte daherkommen von einer internationalen Plattform.“

36 Leute haben eineinhalb Tage 180 Liter Ausbruch gelesen

Stephan Reinhardt attestiert dem „Ruster Ausbruch“ in seiner Würdigung ein intensives, klares und frisches Bouquet getrockneter Marillen und Wachs. Die Bedingungen des Jahrgangs 2014 waren alles andere als einfach, so Gerhard Triebaumer zum ORF: "2014 – das war ein Jahrgang, der war wie Salz in der Wunde, das hat wirklich viele Nerven gekostet, 2014 großartige Weine heimzubringen. Denn wir verstehen das so, wir müssen das mit dem Material machen, denn wir wollen im Keller nicht eingreifen in die Weinwerdung. Und jetzt sind wir gefordert draußen zu selektionieren, dass wir nur gesunde Sachen heimbringen. Und der Gipfel von dem Ganzen war dann der letzte Lesetag, in Wirklichkeit waren es eineinhalb Lesetage, mit 36 Leuten für 180 Liter. Das war natürlich Oberliga, das war wirklich so, dass wir jede Beere herausgezupft haben.“

Triebaumers Antwort auf Egon Müllers Scharzhofberger TBA

Parker-Mann Stephan Reinhardt stellt Triebaumers Ruster Ausbruch 2014 auf eine Stufe mit dem weltbekannten Riesling-Trockenbeerenauslesen von Egon Müller aus dem deutschen Weinbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer, der als Papst der fruchtsüßen Rieslinge gilt: „Der Wein ist eine Legende in seiner Herstellung und Triebaumers Antwort auf Egon Müllers Scharzhofberger TBA!“

"The Wine Advocate" im Originalton: "From the coolest (and most humid) autumn since 1965 and grapes that were fully ripe yet with intense acidity (a rare combination in Rust), the 2014 Ruster Ausbruch is amber-colored and opens with an intense, precise, fresh bouquet of dried apricots and wax. On the palate, this is a sweet and concentrated but electric, salty-piquant and vibrantly fresh Ausbruch with fascinating precision, finesse and concentration. The finish is enormous and stimulating as well. This is an eternal sweet wine like an Escencia, with 8% alcohol. No less than 180 liters have been bottled. This was a highly expensive Ausbruch, says Herbert Triebaumer, who picked the grapes with 36 pickers over one and a half days. For another part of this late harvest, 600 liters of the mash-fermented Urwerk Veltliner was made.“

Glückwünsche kommen auch von Georg Schweitzer, Geschäftsführer Wein Burgenland: „Euer Weg, den ihr seit Jahren verfolgt, gibt Euch Recht und die Weine spiegeln diese Philosophie perfekt wider.“