Im Bundeskanzleramt wurde Katharina Baumgartner aus Untermarkersdorf im Weinviertel von Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner und der ehemaligen Bundesministerin Maria Rauch-Kallat feierlich die Trophäe verliehen, den beiden Schirmherrinnen des Preises.

Der Brigitte-Bierlein-Frauenpreis würdigt herausragende Leistungen junger Frauen unter 35 Jahre in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Innovation und Unternehmertum. Aus über 100 Einreichungen wurden die Gewinnerinnen gekürt, deren Engagement, Führungsstärke und Zukunftsvisionen Österreich nachhaltig prägen. Unter allen Bewerbungen wurden die 35 besten ausgewählt und gekürt – die 35 jungen Damen, jeweils unter 35 Jahren. Katharina Baumgartner wurde dabei von einer Fachjury der erste Preis zuerkannt. Ein toller Erfolg für die dynamische Weinviertlerin, Chefin der Domäne Baumgartner, dem größten Weingut Österreichs und einem der größten Weinexporteure.

„Brigitte Bierlein ist ein riesiges Vorbild für mich“

Brigitte Bierlein (1950 – 2024) war die erste weibliche Bundeskanzlerin Österreichs, Präsidentin des Verfassungsgerichtshofes, Präsidentin der Vereinigung österreichischer Staatsanwälte sowie Generalanwältin in der Generalprokuratur am Obersten Gerichtshof. Als Bundeskanzlerin stand sie der Regierung vor, nachdem das Kabinett Kurz-Strache infolge des „Ibiza-Skandals“ gestürzt wurde. Bundespräsident Alexander van der Bellen ernannte Bierlein am 3. Juni 2019 an der Spitze einer Expertenregierung, die das Land für mehr als sechs Monate führte bis zur Konstituierung einer neuen gewählten Regierung.

Gewinnerin Katharina Baumgartner zeigte sich gerührt: „Brigitte Bierlein ist ein riesiges Vorbild für mich. Mit Ruhe, Anmut, Wissen und Stil war sie in vielen Bereichen eine Vorreiterin. Dieser Preis ist das größte Kompliment, welches ich je hätte bekommen können und eine riesige Motivation weiterhin alles zu geben, sowohl für unser Weingut Domäne Baumgartner als auch für unsere Region, das Pulkautal!"

27 Jahre, 200 Hektar, 18 Millionen Liter Wein

Nach Abschluss der HBLA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg übernahm Katharina Baumgartner das größte Weingut Österreichs als erste Frau in 12. Generation und schloss nebenbei ihr Bacherlorstudium Wirtschaftsrecht an der WU Wien sowie das Masterstudium Internationales Weinmarketing in kürzester Zeit ab. Ausgezeichnet wurde sie bereits mit dem Liese Prokop Frauenpreis, den Next Generation Award, die Habsburg-Lothringen Flame of Peace Plakette. Baumgartner ist auch als Senatorin im Senat der Wirtschaft Österreich und als Obfrau des Bezirskweinbauverbands Pulkautal tätig, sie engagiert sich sehr für den Weintourismus im heimatlichen Pulkautal.

„Zusätzlich zu unser Eigenfläche von 200 Hektar Weinbau kaufe ich in rund 2500 Einzelanlieferungen Trauben von kleinen Traubenproduzenten zu und produziere so bis zu 18 Millionen Liter Wein jährlich. Durch nachhaltige Bewirtschaftung, kreative Vermarktungsideen und Tourismusförderung leiste ich einen aktiven Beitrag zur Wertschöpfung in unserer ländlichen Region und zur Bewahrung österreichischer Kulturlandschaft“, umreisst Katharina Baumgartner ihr Aufgabenfeld. 

Trotz ihrer erst 27 Lebensjahre setzte sie sich mit aller Konsequenz in einer männerdominierten Branche durch, mit Fachwissen, Engagement, Innovationsgeist und konsequentem Tun. Eines ihrer vielen Projekte wurde anfangs belächelt: die Musikbeschallung der Weine: „Nach der Gärung wirble ich mithilfe von Unterwasserlautsprechern die Hefe in unseren Weinen wieder auf. Durch den Hefekontakt zeigen sich die Weine milder. Mittels QR-Code am Etikett können Konsumenten das Lied zum Wein hören. Dafür habe ich bereits Operetten, Lieder von Semino Rossi & Jose Feliziano und auch eine Aufnahme eines Harley Davidson Motorrades für meinen "Harley Wein"herangezogen“, freut sich Baumgartner.

Die weiteren Preisträgerinnen des Brigitte-Bierlein-Frauenpreises

Platz 2 ging an Anja Moser-Tscharf, Geschäftsführerin Mireco Österreich (Feuerfest-Recycling), Platz 3 an Marlene Rezk-Füreder, Wissenschaftlerin & CEO von Diamens (Diagnostik für Frauengesundheit). Der Maria-Rauch-Kallat-Ehrenpreis ging an Lara Vadlau, Olympiasiegerin im Segeln.