Qi Moudao wurde von einem Gericht in China zu fünf Jahren Haft und zu einer Geldstrafe von 250.000 Yuan (30.000 Euro) verurteilt, weil er Bordeaux-Weine fälschte, vorzugsweise unter den Etiketten der Châteaux Petrus und Lafite Rothschild.

Bei einer Razzia, die letztlich zur Verurteilung führte, beschlagnahmte die Polizei hunderte Flaschen gefälschter Bordelaiser Markenweine sowie leere Flaschen, Aluminiumverschlüsse und Abfüllmaschinen in der Fälscherwerkstatt. Laboranalysen der sichergestellten Fake-Weine ergaben rasch die Wahrheit. Qi Moudao hatte mit zwei Komplizen, die ebenfalls verurteilt wurden, etwa 700 Falschen der Bordelaiser Luxuslabels gefälscht und in den Handel geschleust.

Das Volksgericht des Bezirks Tongzhou in Peking entschied auf Betrug und schwere Markenrechtsverletzung und verurteilte den Mann zu fünf Jahren Gefängnis. Qi legte gegen die Entscheidung keine Berufung ein; dieser Umstand und das Geständnis bewahrten ihn vor einer härteren Strafe. Die chinesischen Medien berichteten verhältnismäßig groß über den Fall, nicht zuletzt anlässlich der Nationalen Woche des geistigen Eigentums in China. Ziel ist es dabei auch, das Bewusstsein der Konsumentren für die Gefahren zu schärfen, die mit dem Kauf prestigeträchtiger Weine in China aus ungeprüften Quellen einhergehen.

Lukrativer Markt für Fälscher

Chinesische Beamte führten dazu aus, dass die Kosten für die Herstellung der gefälschten Weine sehr niedrig seien. Eine Flasche Petrus wird auf dem chinesischen Festland für mehr als 50.000 Yuan (6.000 Euro) verkauft, womit für Betrüger ein extremer Anreiz gegeben ist. Selbst vergleichsweise gute Weine, die als Fälscherware dienen, sind spottbillig zu beschaffen. Fälscher argumentieren ihre „Preisvorteile“ gegenüber Weinen mit Echtheitsnachweis den Käufern meist Abgabenersparnis durch Schmuggel.

Bahnbrechender Sieg gegen Fälscher

Im Jahr 2020 errang das Bordeaux Wine Council in Zusammenarebit mit lokalen Behörden einen bahnbrechenden Sieg im Kampf gegen Fälschungen in China.

Seitdem haben die chinesischen Strafverfolgungsbehörden ihre Bemühungen im Kampf gegen gefälschte Weine intensiviert und in den letzten Jahren mehrere aufsehenerregende Razzien durchgeführt, die allesamt zu Verurteilungen führten. Zu Jahresbeginn 2023 wurden etwa bei einer Razzia in der Provinz Fujian 40.000 gefälschte Flaschen Wein beschlagnahmt mit einem Detailhandelswert von mehr als 130 Millionen Euro.

Quelle: Decanter