Im Château Miraval hat das Hollywood-Paar nicht nur geheiratet, es wird dort einer der weltweit bekanntesten Roséweine hergestellt. Nun ist das Château Miraval Hauptdarsteller im Rosenkrieg der beiden Schauspieler: Brad Pitt klagt gegen der Verkauf von Jolies Anteilen.

© Château Miraval

Pitt und Angelina Jolie haben im Jahr 2008 eine Mehrheitsbeteiligung am Château Miraval für angeblich 25 Millionen Euro erworben. Partner bei dem Projekt ist die umtriebige und vielerorts engagierte südfranzösische Winzerdynastie Perrin.

Jolie soll laut Pitts Klageschrift 40 Prozent des 28,4 Millionen Dollar-Kaufpreises bezahlt haben. Danach soll es jedoch Pitt allein gewesen sein, der Geld in das Weingut steckte. Das berichten örtliche Medien in Frankreich. Das Ehepaar habe demnach vereinbart, dass keiner seinen Anteil ohne Einverständnis des Partners verkaufen können.

Jolie hat ihren Anteil aber ohne Rücksprache an die Stoli Group verkauft, die von dem russischen Oligarchen Yuri Shefler (54) kontrolliert werde. In der Klage heißt es nach übereinstimmenden Medienberichten: Jolie habe im Wissen und in der Absicht gehandelt, dass Shefler und seine Partner versuchen würden, das Geschäft zu kontrollieren und Pitts Engagement zu untergraben. Vinaria berichtete bereits im vergangenen Herbst über Jolies Antrag an ein regionales Gericht, ihre Anteile verkaufen zu dürfen. Brad Pitt verlangt nun seinerseits vom Gericht, den Verkauf zu annulieren und den Vetrga für nichtig zu erklären.

Käufer ist ein umstrittener Vodka-Milliardär

Die Stoli Group ist ein Teilkonzern der S.P.I. Group mit Sitz in Luxemburg, die vor allem Spirituosen produziert und verkauft. Dazu gehören mittlerweile 380 Marken, die in 170 Ländern vertrieben werden. Bekannteste Marke ist der Vodka Stolichnaya, dessen rechte Shefler 1997 zum Schnäppchenpreis von rund 250.000 Euro von einer staatlichen russischen Firma kaufte. Ein Gericht in Moskau erklärte den Deal später für illegal und Verbot der Gruppe, die Marke Stolichnaya in Russland zu nutzen oder zu vertreiben. Das russische Gericht setzte dieses Verbot später auch in den Beneluxländern durch.

Yuri Shefler verfügt lauf dem Wirtschaftsdienst Forbes über ein Vermögen in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) und gilt nach Forbes im globalen Ranking der Superreichen als Nummer 1205. Wie die Familie Perrin auf die Vorgänge reagiert, ist derzeit nicht bekannt. Perrin kümmert sich um Produktion und weltweiten Vertrieb der Weine von Château Miraval.

Masseto und Ornelaia gegehören ebenfalls zu Stoli

Damian McKinney, CEO der Stoli Group, sieht in der Marke Miraval und den Weinen, vor allem Rosé, großes Potenzial. Unter den Fittichen von Stoli soll das Geschäft rasch auf doppelte Größe wachsen, wie McKinney im Interview mit The Drinks Business sagte. Auch die neue Linie mit dem Miraval Champagner, den Brad Pitt im Herbst präsentierte, gefällt McKinney sehr. Über die Tochergesellschaft Tenute del Mondo ist die Gruppe bereits an bekannten Weinmarken wie Masseto, Ornellaia und Luce beteiligt. 

Vodka-Milliardär Yuri Shefler © Hilty/BFA.com/REX/Shutterstock