Fast jeder ist damit konfrontiert: Waren und Geräte haben extrem lange Lieferzeiten, Handwerker weder Material noch Personal. Der Welthandel leidet unter akutem Engpass bei den Transportkapazitäten. Ein Standardcontainer kostetz ur Miete zehnmal soviel wie vor zwei Jahren.

Die internationalen Transportkapazitäten der Übersee-Reedereien sind derzeit so überlastet, dass die Frachtpreise massiv in die Höhe schnellen. Für einen 40-Fuß-Trockencontainer liegt der globale Seefrachtindex momentan bei 10.000 $ (8.600 €), was eine Verzehnfachung des Durchschnittspreises innerhalb von zwei Jahren bedeute. Die Preise variieren je nach Route. Derzeit kostet es 7.000 US-Dollar, einen Container von Europa in die Vereinigten Staaten zu verschiffen. Im Sommer 2020 zahlten Exporteure dafür nur 2.000 US-Dollar.

Das ist auch der Weg, den heimische Weinexporteure beschreiten müssen, wenn sie nach Übersee liefern möchten. Innerhalb Europas fährt der Wein in der Regel mit dem LKW. Dabei sind die Frachtraten ebenfalls deutlich gestiegen, wenn auch nicht so extrem wie bei Schiffsfrachten. Bereits seit Beginn der Pandemie ist die weltweite Containerlogistik gestört. Überlastete Hafeninfrastrukturen führten zu immer längeren Wartezeiten bei Containern, was sich aufgrund fehlender Lagerbestände auf die gesamte Logistikkette auswirkt. Daher sind aktuell nur noch 30 Prozent aller Schiffe pünktlich unterwegs. Für 2022 sehen Experten  noch keine Entspannung, die Nachfrage nach Platz in Übersee-Containern steigt weiter. Erst 2023 soll sich die Lage normalisieren.