Die Bekämpfung eingewanderter Sumpfkrebse wurde in Berlin zur Priorität erhoben. Tausende Tiere landen als Delikatesse in den Töpfen von Restaurantküchen. Die Krebse sind auch in die Donau vorgedrungen – und werden ebenfalls gefangen, etwa in der Wachau.

Krebsen-Pasta als temporäre Delikatesse im Restaurant Schloss Dürnstein. © Vinaria

Die Bekämpfung exotischer Sumpfkrebse in Berliner Gewässern – vor allem in den Seen im Tiergarten -  ist mit dem Fang der ersten Tiere im Britzer Garten gestartet. Im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung holt ein Fischer über den Sommer vorrangig Rote Amerikanische Sumpfkrebse aus den Seen im Britzer Garten und im Tiergarten. Ziel ist es, die weitere Ausbreitung der in Deutschland nicht heimischen Art zu verhindern. Die gefräßigen Krebse vermehren sich im Rekordtempo und bedrohen das Ökosystem. Sie sind extrem wanderfreudig und können sich auch über Land in andere Gewässer ausbreiten.

150 Reusenkörper wurden in der ersten Stufe ausgelegt, noch viel mehr sollen folgen. Die gefangenen Tiere werden an Berliner Gastronomen verkauft. Die Organisation vom Fang bis zum Verkauf übernimmt das Unternehmen HolyCrab, das darin eine ökologische und nachhaltige Variante der Bekämpfung der Berliner Krebsenplage sieht. Direkt nach dem Fang werden die Tiere zum Großhändler gebracht und dort getötet. Der Verkauf lebender Tiere ist aufgrund der Ausbreitungsgefahr verboten.

Die etwa handtellergroßen Sumpfkrebse sind vermutlich Nachkommen ausgesetzter Tiere, etwa aus Aquarien. Von Natur aus sind die Sumpfkrebse im Süden der Vereinigten Staaten und in Nordmexiko heimisch.

Amerikanische Sumpfkrebse auch in der Donau

Wie bereits im Vorjahr berichtet, haben die Amerikanischen Sumpfkrebse auch längst die Donau in Österreich erobert. Vermutlich haben sie sich über den Nebenfluss Traun in Oberösterreich in den Strom ausgebreitet. In der Traun wurden die Tiere erstmals gesichtet und haben diese in Beschlag genommen. Dort werden die Krebs auch professionell gefangen und ebenfalls an Gastronomen verkauft.

Im Vorjahr wurden erste Tiere in der Wachau gesichtet. Schloss Dürnstein Hotelier Christian Thiery ließ daraufhin Reusen in der Donau vor Dürnstein platzieren und hatte noch am selben Tag seinen ersten Fang. Auch im Relais&Chateaux Schloss Dürnstein mit der schönsten Terrasse der Wachau landen die Krebse immer wieder auf den Tellern der hoch erfreuten Gäste. Tipp: Krebsenspaghetti aus der Schlossküche von Chef Emil Szechény. Oder Suppe im Stil der berühmten Hummerbisque. Die Karkassen landen in Suppen- und Saucentöpfen.

Amerikanischer Sumpf- oder Signalkrebs aus der Donau bei Dürnstein. © Vinaria