Nächste Pleite eines Top-Gastrobetriebes: Mayer’s Restaurant auf Schloss Prielau in Zell am See (Salzburg) meldete Insolvenz an und plant offenbar keine Fortführung. Der Pachtvertrag mit einer Familie des Porsche-Clans wurde wegen ausstehender Pachten fristlos gekündigt.

3 Hauben von Gault&Millau und 1 Michelin Stern zieren die Speisekarte des Restaurants von Spitzenkoch Andreas Mayer. „Die Gourmetküche ist französisch orientiert, mit kräftigen Aromen. Kunsthandwerklich anmutend sind die Gerichte und Kreationen, die mit viel Liebe zum Detail präsentiert werden“, heißt es auf der Restaurant-Homepage. „Die meisten Produkte kommen direkt aus der Gegend um Schloss Prielau und der Region, dem Pinzgau, teilweise aus der eigenen Zucht. Andreas Mayer achtet sehr auf Nachhaltigkeit und auch die Bio-Qualität hat Priorität.“ Gästen stand sogar Hubschrauberlandeplatz direkt neben dem Schloss zur Verfügung.

Das ist nun Geschichte: die Andreas Mayer GmbH & Co KG mit Sitz in Maishofen im Bezirk Zell am See hat einen Insolvenzantrag am Landesgericht Salzburg eingebacht. Die Dienstverhältnisse mit den Mitarbeitern wurden bereits einvernehmlich aufgelöst; im Vorjahr waren noch 12 Mitarbeiter beschäftigt. „Die Antragstellerin betreibt ein namhaftes Hauben- bzw. Sternelokal sowie ein Boutiquehotel. Es werden Hochzeiten und Events durchgeführt“, heißt es im Insolvenzantrag. Die Gesellschaft hatte einen Pachtvertrag für das Hotel-Restaurant. Das Gourmetrestaurant wurde seit 20 Jahre mehr oder weniger erfolgreich geführt. Doch der Pachtvertrag sei mit 15. Oktober 2025 von der „Verpächterin fristlos gekündigt“ worden. 

Das Schloss Prielau gehört seit 1987 der Familie Porsche. Seit 2004 wurde das Restaurant von Anette und Andreas Mayer geführt, Andreas Mayer ist ein Schüler von Eckart Witzigmann. Andreas Mayer konnte seit der Corona-Pandemie an frühere wirtschaftliche Erfolge nicht mehr anschließen, die Erträge deckten den hohen Aufwand offenbar schon längere Zeit nicht mehr. Zuletzt wurden für das 2024 endende Geschäftsjahr ein Umsatz von 1,5 Millionen Euro ausgewiesen, die Schulden betrugen damals 720.000 Euro und dürften merkbar gestiegen sein; auch das laufende Geschäftsjahr war im Betrieb negativ. Zudem sieht sich das insolvente Unternehmen mit der Forderung des Finanzamtes konfrontiert zur Nachzahlung von Abgaben auf Trinkgelder.