Dass die Weinjahrgänge im Bordelais höchst unterschiedlich ausfallen können, ist bekannt. Nach den heißen Jahrgängen 2018 und 2020 steht mit 2021 ein durchwachsener Jahrgang ins Haus, ein sehr auf das jeweilige Terroir bezogener und in den Regionen höchst unterschiedlicher.

Für eine historisch kleine Ernte bei den Lesemengen sorgte vor allem die Frostkatastrophe im Frühjahr. Diverse Wetterkapriolen danach in den einzelnen Teilregionen taten ein Übriges, am Ende kam auch noch die Lese bei niedrigen Temperaturen und laufenden Niederschlägen dazu. Der Wasserüberschuss und das Stickstoffmanagement im Boden war vor allem bei den Merlots gefordert. Pflanzenschutz war ebenfalls ein großes Thema, am Ende auch Botrytis.

Der Zuckergehalt der Beeren in der Bordeaux Region liegt 2021 unter dem Schnitt der vergangenen Jahre, dafür die Säure entsprechend höher. Beides nicht unbedingt große Wünsche der Bordelaiser Winzer. Voraussichtlich werden die Weine aus Bordeaux des Jahrgangs 2021 früh trinkbar sein, sehr zugänglich und primäraromatisch. Die Reifegrade sind geringer und damit höchstwahrscheinlich auch das Lagerpotenzial.