„Wir verwenden seit mehr als 300 Jahren regionale Rohstoffe für unsere Biere“, freut sich Karl Schwarz, der die Privatbrauerei Zwettl und die zum Unternehmen gehörende Bierwerkstatt Weitra in fünfter Generation leitet über den anhaltenden Trend. 

Jetzt wird im Waldviertel die Braugerste geerntet. © Privatbrauerei Zwettl, Philipp Lipiariski

Die Privatbrauerei Zwettl startete Anfang Juli die Gerstenernte im nördlichen Waldviertel. „Unsere Vertragslandwirtschaft bei Braugerste und Hopfen sichert den regionalen Geschmack unserer Biere“, so Schwarz.

Dass gelebte Nachhaltigkeit auch Versorgungssicherheit bietet, ist spätestens seit dem Krieg in der Ukraine deutlich geworden. Kooperationen mit der Landwirtschaft der Region schonen durch kurze Transportwege auch das Klima.

In enger Kooperation mit der Erzeugergemeinschaft Edelkorn, die Landwirte der Region vereint, und bäuerlichen Lieferbetrieben des Lagerhauses Gmünd-Vitis wird auf 450 Hektar in den Bezirken Waidhofen und Gmünd Sommer- und Winterbraugerste für die Privatbrauerei angebaut. 

Privatbrauerei zahlt „Waldviertel-Bonus“

Zwettler verarbeitet pro Jahr rund 2.500 Tonnen regionale Braugerste zu den begehrten Bierspezialitäten. Grundlage dafür sind langjährige Vereinbarungen mit gesicherter Ernteabnahme und der Aufzahlung eines freiwilligen „Waldviertel-Bonus“ an die 120 Braugersten-Bauern.

Nördlichster Punkt Österreichs ist Gerste-Region

Dank der Kooperation mit der Erzeugergemeinschaft Edelkorn kann Zwettler den Großteil seines Bedarfs an Braugerste „vor der Haustüre decken“. Auch der Hopfen ist „ein echter Waldviertler“, gedeiht im Waldviertler Reizklima optimal. Sechs Bauernfamilien brachten im vergangenen Jahr mehr als 23.400 Kilogramm Hopfen ein. „Das ausgezeichnete Brauwasser sprudelt aus eigenen Quellen“, berichtet Braumeister Heinz Wasner.

Der hohe Norden Niederösterreichs zählt du den relevanten Gerste-Anbaugebieten des Landes und ist aufgrund der klimatischen Bedingungen gleichzeitig eine der südlichsten Regionen weltweit, in denen Braugerste angebaut werden kann. 

Privatbrauerei Zwettl mit Rekordausstoss

Dass das Bier zum überwiegenden Teil in umweltfreundliche Glas-Mehrwegflaschen und Fässer abgefüllt wird, gehört auch zur Unternehmensphilosophie. Das Goutieren auch die Konsumenten – darf sich die Brauerei doch über einen Rekordausstoß von rund 195.000 Hektolitern Bier im Vorjahr freuen.

Über Zwettler:
Die Privatbrauerei Zwettl mit Sitz im nördlichen Niederösterreich wird als Familienunternehmen in der fünften Generation von der Brauerfamilie Karl Schwarz geführt. Die regionstypischen Biere werden in Gastronomie und Handel vorwiegend im Osten Österreichs verkauft. Die Brauerei ist Mitglied bei „Die Freien Brauer“ sowie der „CulturBrauer“ und nunmehr Preisträger des European Beer Stars.

Braugerste wird auch in Wien geerntet 

Seit zwei Jahren braut die Wiener Ottakringer Brauerei das Wiener Original mit Malz aus Floridsdorf, Oberlaa und Donaustadt, wobei rund 525 Tonnen Braugerste pro Jahr auf 105 Hektar geerntet werden. In der Stadlauer Malzfabrik entstehen daraus etwa 420 Tonnen Wiener Braumalz, eine Grundzutat des Wiener Originals, dessen Rezeptur mehr als 100 Jahre alt ist.

Zwettler Braumeister Heinz Wasner. © Privatbrauerei Zwettl, Philipp Lipiariski
Auf einem Quadratmeter Braugerstenfeld wachsen vier Krügerl Bier. © Privatbrauerei Zwettl, Philipp Lipiariski
Infografik © Land schafft Leben