Im ersten Halbjahr 2021 wurde rund 14 Prozent mehr Champagner ausgeliefert als im bisherigen Rekordjahr 2018. Und um die Hälfte mehr als im Vorjahr. Vor allem in Europa, Nordamerika und Australien wird deutlich mehr Champagner getrunken, Asien stagniert.

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Mit ein Grund dürften die anhaltenden Gastronomie-Lockdowns im ersten Halbjahr 2021 sein, die den Konsum daheim stark beflügelt haben. Aufgrund der weiterhin positiven Absatzerwartungen legte das aus Winzern und Weinhandelshäusern gebildete Gremium des Comité Champagne nun den Hektarhöchstertrag der Lese 2021 auf 10.000 Kilogramm fest, das ist um ein Viertel mehr als 2020. 

Lesemenge wird auf 10.000 Kilogramm pro Hektar angehoben

Noch im Vorjahr hatten vor allem die Handelshäuser über randvolle Champagnerlager geklagt. Angeblich stauten sich bis zu einer Milliarde Flaschen – das sind 1.000 Millionen – in Kellern und Kühlhäusern.

Ein Wermutstropfen ist die aktuell sehr ungünstige Witterung in der Champagne. Die heftigen und andauernden Regenfälle führen zu so schwerem Befall durch Mehltau, dass Teile der Ernte gefährdet sind. Zuletzt ließen drei Tage Dauerregen bei hohen Temperaturen subtropische Schwüle entstehen und den Pilz regelrecht explodieren. Da die Weinberge wegen des weichen Boden kaum befahrbar sind, ist eine Bekämpfung des Mehltaus äußerst schwieirg. Besonders gefährdet ist der Ertrag bei biologisch arbeitenden Winzern, die bereits bis zu 16 Mal gespritzt haben. 

Österreichische Winzer erinnern sich dabei an das Vorjahr, als rund um die Blüte und dann im Sommer ähnliche Wetterverhältnisse herrschten, mit immer wieder einsetzendem Regen und dazwischen hohen Temperaturen, die zu extremer Luftfeuchtigkeit führten. In Steillagen, etwa in der Steiermark, waren die Hänge selbst mit kleinen Geräten nicht mehr befahrbar. In der Wachau drohten die Terrassen mit den Trockensteinmauern abzurutschen.