Das Weinviertel ist Österreichs mit Abstand größtes Weinbaugebiet. Früher ob der einfachen Weine („Brünnerstrassler“) gescholten, hat es sich längst als Veltliner- und DAC-Hochburg etabliert, international bereits viel beachtet.

Als älteste kontrollierte Herkunft Österreichs vermarktete das Weinviertel 2003 die ersten DAC Weine Österreichs aus Grüner Veltliner, später folgte die Reserve-Kategorie. Die neuen DAC Weine waren von Beginn an ein Renner. Nach wie vor werden im Weinviertel auch mit Abstand die meisten Sektgrundweine Österreichs erzeugt. Neben der Leitsorte Grüner Veltliner nimmt der Zweigelt diese Position bei den Rotweinen ein.

Die beiden von Vinaria mit jeweils 4 Kronen ausgezeichneten Beriebe sind Spezialisten: Bio-Pionier Herbert Zillinger und die Sektmanufaktur von Christian Madl. Viele internationale Erfolge feiert das Weingut Weinrieder, nicht zuletzt wegen dessen Riesling- und Süßwein-Expertise. Weingüter mit Geschichte finden sich ebenfalls im Weinviertel, etwa die jüngst sehr dynamsiche Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein, die von Prinzessin Marie von und zu Liechtenstein höchst engagiert geführt wird.

Oder das Schlossweingut Souveräner Malteser Ritterorden Mailberg, das seit Jahrzehnten von Lenz Moser bewirtschaftet wird. In diese Kategorie gehört auch das Weingut Graf Hardegg in Seefeld-Kadolz, aber auch Familiengüter wie das 400 Jahre alte Weingut Minkowitsch.

DAC-Konzept ist nach wie vor ein Dauerbrenner

Mit dem DAC-Konzept gelang es, neben bestehenden auch neue Käuferschichten im In- und Ausland oft im Sturm zu erobern. 2010 kamen die ersten Weinviertel DAC Reserven –ebenfalls ausschließlich aus Grüner Veltliner – auf den Markt. Inzwischen ist die Zahl der Betriebe, die Weinviertel-Reserven erzeugen, auf über einhundert gestiegen.

Ein weiterer wesentlicher Faktor ist das Terroir, und das ist in Österreichs größtem Weinbaugebiet mit seinen knapp 13.900 Hektar vielfältig. Der Osten des Weinviertels wird geologisch dem Wiener Becken zugeordnet. Neben Löss, Lehm oder Kalkstein finden sich hier Kies, Sand und Ton in einem eigenständigen Ablagerungsraum. Im Westen dieses Bereichs findet man als schmalen Streifen die Flyschzone, die zu den östlichen Ausläufern der Alpen gehört.

Der überragende Teil des westlichen Weinviertels besteht aus lockeren Sedimentgesteinen wie Ton, Schluff, Sand, Kies und Kalk. Die ältesten stammen von Ablagerungen fossilreicher Sedimente des Molassemeeres im Randbereich zur Böhmischen Masse. Ganz im Westen, vor allem um Retz und Maissau, befindet sich die Böhmische Masse. Als Sammelbezeichnung für deren kristalline Gesteine wie Granit, Gneis und Schiefer hat sich der Begriff „Urgestein“ eingebürgert.

Klimatisch unterliegt das Weinviertel Einflüssen verschiedener Klimazonen: Aus dem Osten wirkt das kontinentale-pannonische Klima ein, aus dem Süden gibt es mediterrane, aus dem Westen atlantische Einflüsse; dazu kommt kalte Luft aus dem Norden.

Maria Obermayer ist die neue Weinviertel-Geschäftsführerin

Wie in der Vorwoche exklusiv berichtet, steht die neue Geschäftsführerin des Regionalen Weinkomitees Weinviertel bereits fest: Marketingprofi Maria Obermayer startet am 15. März und übernimmt die Agenden alleinverantwortlich am 1. April 2021 von der langjährigen Chefin Ulrike Hager. Obmann des Regionalen Weinkomitees Weinviertel ist der Hohenwarther Spitzenwinzer Hans Setzer.

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