Am westlichen Ende der Wachaustadt Krems, hart an der Grenze zum Weinbaugebiet Wachau und daher noch im Kremstal gelegen, entsteht ein nagelneues Weingut samt ebensolchem Hotel und Restaurant: Der Förthof.

Winzerin und Önologin Annika Hoffmann © Friedl und Schmatz

Direkt nach der eindrucksvollen und denkmalgeschützten Stahlbrücke, die Krems mit Mautern am Südufer der Donau verbindet, stand jahrzehntelang das Hotel-Restaurant „Förthof“, früher eine der ersten Adressen in Krems, am Weg in die Wachau. Das Haus ist längst Geschichte, aber an seinem Standort sowie unter Einbeziehung eines historischen Gebäudeensembles und weiterer Flächen entsteht derzeit eine neue Wein-Genusswelt.

Das junge Weingut Der Förthof, das eben seinen ersten Jahrgang – 2021 – in die Flaschen brachte, nimmt langsam Gestalt an in Form eines kompletten Neubaus, am Fuße der Ried Pfaffenberg, einer der besten im Kremstal und direkt anschließend an den Wachauer Loibenberg; vom Terroir her mit diesem weitgehend ident. Hervorgegangen ist Der Förthof aus dem kleinen, aber traditionsreichen Weingut Petz, das vor zwei Jahren samt einigen Hektar in besten Lagen übernommen wurde. Dort stehen auf Urgestein meist alte, tiefwurzelnde Rebbestände.

Am Fuße des Steiner Pfaffenbergs

„Wir sind das jüngste Weingut in der Region Kremstal-Wachau, trotzdem schöpfen wir aus einem jahrzehntealten Erfahrungsschatz im Weinbau. Unser Knowhow, moderne Kellerwirtschaft und die Leidenschaft für den guten Tropfen sind der Garant für vorzügliche Weine und Edelbrände“, sagen die neuen Förthofler stolz: „Wir bewirtschaften unsere Lagen naturnah, der Erhalt der artenreichen, traditionellen Kulturlandschaft liegt uns am Herzen.“

Das Hotel mit 60 Zimmern im sehr gehobenen Segment samt Gourmetrestaurant soll Ende 2024, Anfang 2025 aufsperren. Es entsteht rechts beziehungsweise in Richtung Westen gesehen vor dem historischen Ansitz Förthof, der unter Denkmalschutz stehend, derzeit von der Pike auf restauriert wird. Im Ansitz werden Bar, Restaurant und Vinothek untergebracht.

Biotech-Milliardär & deutsche Winzerin

Das Investment in ansehnlich zweistelliger Millionenhöhe stemmt Biotech-Investor Erich Erber, ein Neo-Kremser, der in seiner Branche Geschichte schrieb und scheibt (Biotech, Bio-Pflanzenschutz, Bio-Tiernahrung, Tiermedikation, Green & Future Energies, Urban Farming).

Winzerin und Kellermeisterin im Weingut Der Förthof ist Annika Hoffmann (41), eine gebürtige Deutsche, Geisenheim-Absolventin und studierte Önologin. Der Liebe wegen landete sie einst in der Wachau; was blieb, war die Liebe zum Wein und zur Region. Davor lagen 14 Jahre als Önologin und Kellermeisterin in namhaften Wachauer Weingütern.

„Wir arbeiten mit alten Weingärten in den traditionellen Terrassen der Region und versuchen, diese zu erhalten. Die alten Rebstöcke sind tief in den Urgesteinsterrassen verwurzelt. Das erzeugt Weine mit Charakter. Die Steinterrassen speichern die Wärme des Tages und erzeugen ein Mikroklima, das die Trauben hervorragend reifen lässt“, schwärmt Annika Hoffmann. Im Vorjahr, 2021, dockte sie beim Weingut Der Förthof an, hatte gleich Glück mit dem Jahrgang und brachte diesen vor Kurzem auf die Flasche; die erste eigene Ernte.

In Anlehnung an die DAC-Qualitätspyramide werden Gebiets-, Orts- und Lagenweine gekeltert. Die besten Lagen des Guts befinden sich in den Steiner Rieden Pfaffenberg, Kögl und Gaisberg. Ab 2. September 2022 sind diese auch zu verkosten, vorerst heißt es an jedem Freitag im September „It’s Wine O’clock“ in der hauseigene Vinothek in der Förthofstraße 7 im Westen von Krems (nach der Zahnmedizischen Universität DPU).

It's Wine O'clock

  • Freitag, 2. September
  • Freitag, 9. September
  • Freitag, 16. September
  • Freitag, 23. September

Jeweils von 13:00 bis 18:00 Uhr im Weingut Der Förthof, Vinothek in der Förthoftstraße 7, A-3500 Krems

Schloss Albrechtsberg im Waldviertel als Dependance

Ein Schwester-Betrieb in absolut historischem Gemäuer entsteht derzeit im südlichen Waldviertel, wo Investor Erich Erber das uralte Schloss Albrechtsberg erwarb, etwa ein halbe Autostunde von Krems entfernt, auch bekannt als Burg Albrechtsberg. Die komplette Renovierung ist im Gange, am Ende – ebenfalls 2025 – soll dort ein Schlosshotel mit weitläufigen Konferenz- und Eventflächen entstehen. Es ist als Förthof-Dependance geplant.

Detail am Rande: Teil des umfangreichen Schlossareals, das über der Ortschaft Albrechtsberg thront, ist auch eine sehr schöne Kirche, die innerhalb der alten Wehrmauern steht. Diese war bis vor wenigen Jahren Wirkungsstätte des verstorbenen, legendären Weinpfarrers Hans Denk und verfügt daher über ihre ganz eigene „Weingeschichte“.

Zur Person: ERICH ERBER
Mitte der 1950er Jahre in Niederösterreichs Hauptstadt St. Pölten geboren, ist Erich Erber (69) eng mit der Region verbunden. Gemeinsam mit 15 Geschwistern wuchs Erber auf einer kleinen Landwirtschaft nahe der Marktgemeinde Hafnerbach bei St. Pölten auf. In Österreich kennt man ihn vor allem als Gründer der Firma Biomin (1983). Mit seiner Vision einer antibiotikafreien Nutztierhaltung war er damals seiner Zeit weit voraus und revolutionierte damit die Fütterungskonzepte in der Tierzucht. 2020 verkaufte er die bis dahin auf 1500 Mitarbeitende und 350 Millionen Umsatz angewachsene ERBER Group (Biomin, Romer Labs) an den niederländischen Konzern Royal DSM. Im selben Jahr gründete Erich Erber die SAN Group mit seinen Firmen SAN Real, SAN Pacific Investments, Sanphar und bio-ferm.

Mit dem Erlös aus dem Deal, dem Vernehmen nach fast eine Milliarde Euro, betätigt sich Erich Erber seither als ebenso weitsichtiger und innovativer wie nachhaltiger Investor, vor allem in Europa, Arabien, Südostasien und Brasilien. In einer seiner Unternehmen, bio-ferm, wird auch ein hochwirksames, biotechnologisches Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung der gefürchteten Graufäule (Botrytis cinerea) im Weinbau, bei Beeren und Tomaten, hergestellt: Botector® - Biotechnologisches Botrytizid. Dieses ist zur Anwendung auch biologisch wirtschaftenden Betrieben erlaubt.

Investor und Visionär Erich Erber © San Real
Weinpalette des ersten gutseigenen Jahrgangs 2021. © Der Förthof, San Real
Schloss (Burg) Albrechtsberg an der Großen Krems im südlichen Waldviertel © Hendrich Real Estate
Blick in die Kirche von Albrechtsberg, zum Hochaltar. © Hendrich Real Estate