Okay, der Weinbau spielt in Salzburg eine untergeordnete Rolle. Doch im Bundesland, das zum Weinbaugebiet Bergland gehört, gedeihen sogar am weltberühmten Mönchsberg Reben. Mit dem Wachauer Winzer Martin Mittelbach wurde dort Frühroter Veltliner gepflanzt.

Der Weingarten ist mit gut 500 Stock bestückt (0,29 Hektar, Südostlage, 484 Meter Seehöhe) und präsentiert sich zu jeder Jahreszeit fein herausgeputzt wie aus dem Bilderbuch. Verantwortlich dafür vor Ort ist Hans-Georg Keplinger von den Salzburger Pfadfindern am Weingarten im Zwinger, der mit großer vinophiler Begeisterung ans Werk geht. Gemeinsam mit Topwinzer Martin Mittelbach vom Tegernseerhof in Loiben wird der Weingarten das ganze Jahr über gehegt und gepflegt, der optimale Lesezeitpunkt festgelegt und natürlich von Hand gelesen, erstmals 2010.

Der Frührote Veltliner sei ideal für diese exponierte Lage, sagt Martin Mittelbach: „Der wird hier immer reif, schließlich müssen wir in Salzburg zeitgerecht lesen.“ Die Sorte bringt regelmäßig feinfruchtige, trinkfreudige und unkomplizierte Weine mit schöner Säurestruktur. Der Wein kommt unter dem Etikett „Paris Lodron Zwinger“ auf den Markt, in Anlehnung an die Historie am Mönchsberg. Hans-Georg Keplinger – er leitet auch das kleine Weinbaumuseum am Mönchsberg – und seine Pfadfinder arbeiten ehrenamtlich.

Der Weinbau wird auch an einigen anderen Ecken in Stadt und Land Salzburg hochgehalten: etwa bei Reiterhaindl Weine in Großgmain, bei Mönchsberg Sparkling am Rainberg in Salzburg (Oskar Franzmaier), bei Vinum Buranum in Michelbeuern (Martin Haberl), bei Bergers Feinheit in Lofer (Christine und Hubert Berger), in der Alpinwinzerei Saalbach-Hinterglemm (Familie Fersterer) mit dem höchstgelegenen Weingarten Österreichs auf 1.212 Meter Seehöhe oder bei Biowein Raintal in St. Gilgen (Gerda und Lisa Hollweger).