Auf der bekannten deutschen Ostsee-Urlauberinsel Usedom starteten frustrierte Hoteliers eine makabre Plakataktion, mit der sie auf die drohenden Folgen der monatelangen Zwangsschließungen hinweisen: „Hier ruht ein touristischer Betrieb“.

Ein Kreuz auf schwarzem Grund und der Schriftzug „Hier ruht ein touristischer Betrieb“ warnen vor einer möglichen Pleitewelle in der Branche. „Wir gehen jetzt in den fünften Monat ohne Gäste und brauchen endlich eine klare Ansage, wann es wieder losgeht“, sagte Hotelier Michael Raffelt als einer der Initiatoren der Aktion. Auch die Winzer leiden, Weinabsatz und -Export brechen derweil ein.

Das Schicksal der Hoteliers und Gastronomen gilt dabei für ganz Deutschland, weil die Lage in allen Bundesländern ident angespannt ist. Die Politik übt sich indessen in Zaudern. Eine frustrierte Kanzlerin Angela Merkel muss sich keiner Wahl mehr stellen und tritt im Herbst nach 16 Jahren an der Macht ab. Ebenso wie ihr Vorgänger und Mentor, der große Helmut Kohl, ist sie dabei, im letzten Amtsjahr ihr eigenes Politdenkmal zu zerstören. Eine derart restriktive bis störrische Corona- und Lockdown-Politik angesichts sehr guter Inzidenzzahlen von um die 70 (Österreich: 160) verstehen immer weniger Deutsche und kein Unternehmer aus Gastronomie und Hotellerie.

Noch schlimmer agiert ihr Möchtegern-Nachfolger, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Von Ehrgeiz und Eitelkeit zerfressen setzt der als Extrem-Hypochonder bekannte Söder der Merkel’schen Coronapolitik noch eins drauf. Ähnlich wie in Österreich führt flächendeckendes Versagen beim Beschaffen von Impfstoffen dazu, dass auch die Deutschen weiterhin im Lockdown dunsten müssen. Der kostet dort, je nach Schätzung, zwischen 15 und 25 Milliarden Euro pro Woche.