Die weltberühmten Hahnenkammrennen in Kitzbühel (Tirol) sind geschlagen, die Wogen nach dem Eklat um Dreifach-Olympiasieger Matthias Mayer haben sich gelegt. Was bleibt sind die besten Wirtshäuser und Restaurants in der Gamsstadt Kitzbühel. Hier ein Auszug.

Das pensionierte Skias Matthias Mayer (33) dominierte die Negativ-Schlagzeilen rund um Schicki & Micki in Kitz am vergangenen Wochenende. Nicht ganz nüchtern belästigte er zuerst Gäste beim Niederösterreich-Empfang von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, rastete danach voll aus, ließ sich auch von ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober nicht beruhigen und wurde zu guter Letzt von Polizisten festgenommen. Mayer kam ins Spital, leidet unter psychischen Problemen.

Restaurantszene stark im Aufwind

Viel hat sich in den vergangenen Jahren getan in der Gastronomie von Kitz – und hat sich zum Besseren gewendet. Vorbei sind die Zeiten, als etwas feinfühligere Gaumen der Hüttengaudi bei Würstel mit Senf und pickigen Germknödel überdrüssig waren und schon frohlockten, wenn es abends im Tal ein halbwegs genießbares Wiener Schnitzel gab.

Mit 20 Hauben von Gault&Millau wartet die Gastroszene in Kitzbühel aktuell auf. Da kommt man an Lech am Arlberg (54) und dem Tiroler Mitbewerber Ischgl (26) nicht heran, die Tendenz zeigt aber deutlich nach oben, die Qualität hat stark zugelegt. Von Preis & Wert & Kitz redet ohnehin niemand, schon gar nicht im Winter. Was zählt, ist der Genuss und der Wohlfühlfaktor.

„Lech, Ischgl und Kitz haben ein kulinarisches Angebot, das mit den besten Skigebieten der Welt mithalten kann“, zeigt sich Tourismusobmann und Großhotelier Christian Harisch im Gespräch mit „The Hans“ (Hans Mahr im Onlinebeitrag des Wirtschaftsmagazins auf trend.at) sichtlich zufrieden und bezieht die Konkurrenz Lech und Ischgl gleich mit ein in seine positive Bilanz.

Harisch ist selbst großer Hotelier aus eingesessener Familie mit sechs Häusern und fünf zusätzlichen Restaurants. Der umtriebige Hotelier, Touristiker, Multiunternehmen und Anwalt gilt als „König von Kitzbühel“. Lesen Sie dazu auch den Beitrag „Der 100 Millionen-Mann“.

Vinaria folgt „The Hans“ auf seinem winterlichen Streifzug durch Kitzbühel:

Die besten Wirtshäuser von Kitz

Gleich neben der Hahnenkammbahn präsentiert sich das renovierte Mocking den hungrigen Besuchern. Gemütlich in drei Stuben mit viel Holz und gedämpfter Akustik gibt's dort Hausmannskost, vor allem beim Fleisch auf hohem Niveau. Denn das Mocking wird von der Huber-Familie betrieben, die auch die beste Fleischhauerei in Kitz besitzt. Sohn Martin steht in der Küche, Schwester Andrea schupft den Laden, und Sommelier Markus sorgt für den Wein.

Beim Tischlerwirt im nahen Reith geht's ähnlich gutbürgerlich zu, auch mit frischem Wild aus dem Tirolerland. Tipp: das Rehragout oder der Hirschrücken mit Maroni-Gnocchi.

So richtig urig geht's beim Bärenbichl auf der anderen Seite von Kitzbühel, in Jochberg, zu. Chef Toni serviert die besten Schweinsstelzen weit und breit mit Krautsalat und natürlich einheimische Spezialitäten wie Schlutzkrapferl, Kasspatzn, Blutwurstgröstl. Nachher kommen wie immer Moosbeer- oder Himbeer-Nocken auf den Tisch des Hauses, eine Nachspeise für die ganze Familie.

Und dann wollen wir natürlich nicht die Rosi in ihren Sonnbergstuben auf der Bichlalm vergessen. Mit 80 ist sie agil und umtriebig wie eh und je, singt und spielt auf der Gitarre, und das Essen dort oben ist auch in Ordnung. Von der schwedischen Kronprinzessin bis zu Andreas Gabalier hat es immer allen gefallen – den Gästen auch.

Ein Geheimtipp: Mitten in der Stadt hält das Huberbräu-Stüberl gegen alle Modernität seine Position: ein richtiges Wirtshaus, laut und voller Einheimischer. Reservieren kann man nicht, aber nach einer kurzen Wartezeit findet sich immer ein Platzl, um ein paar St. Johanner Würstl für sieben Euro oder einen ganzen Schweinsbraten für 16,30 Euro zu verzehren. Dazu selbstgebrautes Bier. Wahrscheinlich das günstigste Wirtshaus der Stadt.

Die feinen Adressen von Kitz

Die Nummer eins am Platz ist sicher das Neuwirt im Hotel Schwarzer Adler. Mit zwei neuen Köchen hat die Küche heuer wieder neuen Schwung aufgenommen und das schmeckt man. Die Restaurantchefs Jürgen und Martina wachen über die Qualität von Küche und Service – Fischsuppe, Steinbutt, Kabeljau werden genauso perfekt serviert wie Bio-Backhendl, Kalbfleischpflanzerl und Tafelspitz.

Ein Stück weiter wird im  Chizzo des Südtirolers Ivan Marzola italienisch aufgekocht. Den Wolfbarsch gibt's in der Salzkruste und das Tagliata vom Thunfisch oder vom Rind. Eine besondere Spezialität sind aber die selbst eingelegten Sardellen aus Grado – einfach aufs Butterbrot und genussvoll abbeißen, eine wahre Freude. Ivan versorgt auch die Szene-Hütte Sonnbühel in 2.000 Meter Seehöhe, nicht nur wegen der Terrasse ein besonderer Tipp für das Mittagessen.

Wer tiefer ins Börsel greifen möchte, pilgert unten in der Stadt ins Zuma, dem Kitzbüheler Ableger der weltweiten Asia-Kette. Das schreckt offenbar niemanden, denn das Zuma ist tagtäglich dreimal am Abend ausgebucht, vergibt die Plätze im Zwei-Stunden-Takt.

 

Die besten Adressen in Kitzbühel auf einen Blick:

Mocking
 
Hahnenkammstraße 8, 6370 Kitzbühel

Tischlerwirt
Kitzbüheler Str. 46, 6370 Reith bei Kitzbühel

Gasthaus Bärenbichl
Bärenbichlweg 35, 6373 Jochberg

Rosis Sonnbergstuben
Oberaigenweg 101, 6370 Kitzbühel

Huberbräu-Stüberl
Vorderstadt 18, 6370 Kitzbühel

Neuwirt
Florianigasse 15, 6370 Kitzbühel

Chizzo
Josef-Herold-Straße 2, 6370 Kitzbühel

Berggasthof Sonnbühel
Hahnenkamm 11, 6370 Kitzbühel

Zuma
Bichlstraße 5, 6370 Kitzbühel

Quellen: Redaktion Vinaria; The Hans/trend.at; Nachrichten

Chizzo © Kitzbühel Tourismus
Bärenbichl © Kitzbühel Tourismus
Neuwirt © Kitzbühel Tourismus
Asia Pop Up in Kitz: Zuma © Kitzbühel Tourismus
BichlAlm © Kitzbühel Tourismus
Rosis Sonnbergstuben © Kitzbühel Tourismus
Sonnbühel (mit dem Essen von Chizzo). © Kitzbühel Tourismus
Berggericht (4 Hauben) © Kitzbühel Tourismus