Mitten in der größten Hitzewelle dieses Sommers hat die Eiswürfel-Krise Spanien fest im Griff. Ice Cubes sind Mangelware, der Preis ist explodiert, die Gastronomie verzweifelt. Keine Besserung in Sicht, eine Art nationaler Notstand.

Der Grund: Die erhöhte Nachfrage aufgrund der Hitzewellen und die Steigerung der Produktions-, Lagerung- und Transport-Kosten führten zu einem Eiswürfelmangel, der immer gravierender wird. Überall im Land fehlt es an Eiswürfeln, schrieb die Zeitung. In den Supermärkten und an Tankstellen sind die Eiswürfelregale mittlerweile gähnend leer. Restaurants und Bars, vor allem in Touristenzentren, können kaum noch korrekte Drinks, von Cola bis Gin Tonic oder gar Sangria servieren.

Was in Mitteleuropa undenkbar wäre, ist in Spanien Praxis: die Lokale besitzen keine Eiswürfelmaschinen, sondern lassen sich die gefrorenen Cubes kiloweise und im Normalfall täglich liefern. Einzelne Firmen machen damit ein Multimillionengeschäft, der Marktführer hat gar 20 Prozent Anteil in ganz Spanien.

Täglich fehlen sechs Millionen Kilogramm Eis

Aus diesem Grund ist die Eisversorgung vor allem von Transportproblemen und Personalmangel betroffen, dazu frisst die Kühlkette ordentlich teure Energie. Zuletzt kletterte die Nachfrage im Sommer von sonst vier auf acht Millionen Kilo pro Tag. Derzeit werden täglich nur zwei Millionen produziert.

Nun rächt sich, dass im vergangenen Winter wegen der hohen Strompreise anders als sonst nicht auf Vorrat produziert wurde. Die Eis-Preise haben sich versechsfacht. Ins Fäustchen lachen sich jene Bars und Restaurants, die über eine eigene Eismaschine verfügen. Wie in weiten Teilen Kontinentaleuropas üblich.