Anlässlich des Niederösterreichischen Tourismustages in der Wachau wurde die touristische Bedeutung und Vielfalt in den Fokus gestellt. Die Branche fordert Steuererleichterungen, Senkung der Lohnnebenkosten, Unterstützung bei Betriebsübergaben und Erleichterungen bei Aushilfskräften.

Dazu kommt die Forderung nach steuerfreien Prämien für die Mitarbeitenden. „Geht’s dem Tourismus gut, geht‘s uns allen gut. Ein florierender Tourismus ist Motor für alle Wirtschaftsbereiche“, betonen Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, und NÖ Tourismusobmann Mario Pulker, zugleich Bundesobmann der Gastronomie in Österreich: „Unsere Tourismusbetriebe sichern in den Regionen die Wertschöpfung, sorgen für Arbeitsplätze und schaffen Lebensqualität sowie Wohlstand. Dazu kommt, dass sie auch einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Denn durch die Einbindung von regionalen Betrieben werden Lieferwege verkürzt und damit der CO2-Ausstoß reduziert.“

Mario Pulker: Tourismus ist Branche mit tollen Möglichkeiten

„In der Gastronomie gibt es grundsätzlich eine bessere Stimmung als noch vor einem Jahr. 70 Prozent der Betriebe sind mit der bisherigen Sommersaison zufrieden“, weiß NÖ Tourismusobmann Mario Pulker. Themen seien die Preissensibilität der Gäste und die stark gestiegenen Kosten. „Viele behelfen sich da bereits mit eigenen Speisekarten für den Abend und das Wochenende.“ So wie alle Branchen hat auch der Tourismus mit Mitarbeitermangel zu kämpfen, obwohl mehr als zwei Drittel der Betriebe „ihre Mitarbeiter deutlich über dem Kollektivvertrag zahlen, Tendenz steigend“, erklärt Pulker und stellt klar: „Gastronomie und Hotellerie bieten tolle Jobs. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit viel Herzblut bei der Arbeit. Und jeder zweite Betriebe beschäftigt wieder mehr als 80 Prozent Stammmitarbeiter.“

Susanne Kraus Winkler: Sommersaison auf Rekordkurs

„Auch in diesem Sommer steht Österreich-Urlaub mit seiner Kombination aus Naturerlebnis, Kulinarik, Kunst und Kultur bei unseren Gästen hoch im Kurs“, sagt Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler. „Mit insgesamt 39,5 Millionen Nächtigungen in der ersten Hälfte der Sommersaison liegt das Ergebnis sogar um 1,7 Prozent über dem Sommer 2019.“ Obwohl alle Märkte geöffnet seien, halte der österreichische Gast Österreich als Urlaubsland weiterhin die Treue. „Und auch für die ausländischen Gäste zeigt sich, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis des Österreich-Urlaubs passt. Österreich muss als Tourismusstandort weiterhin wettbewerbsfähig bleiben“, stellt sie klar.

 

Diese Forderungen stellt die Tourismusbranche an die Politik

  • Steuererleichterungen und Senkung der Lohnnebenkosten
  • Bessere Unterstützung bei Betriebsübergaben und -nachfolge
  • Erleichterungen für die Beschäftigung von Aushilfskräften und eine steuerfreie Prämie für Mitarbeiter
  • Weniger Bürokratie

 

Niederösterreichs Tourismus- und Freizeitwirtschaft in Zahlen

  • 14.500 Mitgliedsbetriebe
  • In sechs Fachgruppen organisiert: Gastronomie, Hotellerie, Gesundheitsbetriebe, Reisebüros, Kino-, Kultur- und Vergnügungsbetriebe, Freizeit- und Sportbetriebe
  • Rund 48.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • Knapp 900 Lehrlinge
  • Bruttowertschöpfung in Niederösterreich: weit über 1 Milliarde Euro