Was befürchtet wurde, ist am späten Montag nachmittag eingetreten: Die Regierung verlängert den Lockdown in der bisherigen Form bis Ostern. Restaurants und Hotels bleiben geschlossen, die Wintersaison fällt damit komplett aus.

Nichts Neues brachte die Evaluierung der Corona-Situation durch die Bundesregierung am Montag, 15. Februar 2020: An der nur unter schweren Einschränkungen erlaubten Öffnung des Handels und der Dienstleister – etwa Friseure - ändert sich nichts. Restaurants und Hotels bleiben damit geschlossen, auch Veranstaltungen sind de facto nicht möglich. Bis „rund um Ostern“ wird sich daran nichts ändern, so Bundeskanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Rudolf Anschober.

Für die Hotellerie und Gastronomie ist das die blanke Katastrophe: die Wintersaison fällt damit komplett aus! Die Hoffnungen auf eine Öffnung Anfang März ist dahin. Das wäre der spätestmögliche Zeitpunkt gewesen, wo eine Öffnung der Hotels in den Wintersportgebieten wirtschaftlich gerade noch Sinn gemacht hätte. Die beiden Branchen werden damit weiterhin systematisch ruiniert.

Abgeschrieben werden können damit auch die Osterferien. Für potenzielle Gäste bedeutet das die Absage geplanter Osterurlaube und weiterhin massive Reise-Einschränkungen. Wesentliches Kalkül, wenn auch unausgesprochen, sind die völlig überzogenen Maßnahmen in Deutschland, vor allem in Bayern. Die deutsche Politik spielt bei den Entscheidungen der Regierung in Wien viel mehr Rolle und hat viel mehr Einfluss als zugegeben wird.

Winzern fehlen 150 Millionen Liter Weinabsatz

Die Winzer fallen damit weiterhin Woche für Woche um Millionen Liter Weinabsatz um. Wein, der wegen der geschlossenen Wirtshäuser und Hotels nicht verkauft werden kann. Die Abhol- und Lieferdienste verkaufen fast keinen Wein, der Lebensmittelhandel kann die Ausfälle in Tourismus und Gastronomie nicht einmal annähernd ausgleichen.

Mit rund 15 Millionen Liter an fehlendem Weinabsatz pro Monat Lockdown wurde im Vorjahr kalkuliert. Für die Advent-, Weihnachts- und Faschingszeit liegen diese Zahlen deutlich höher, dazu kommt der Entfall der umsatzstarken Wintersaison in den Skigebieten. Den Winzern fehlen damit bereits bis zu 150 Millionen Liter Wein, die vom ersten Lockdown im März 2020 bis Ostern 2021 nicht verkauft werden konnten. Die Gefahr, auf einer ganzen Ernte sitzen zu bleiben, wird von Woche zu Woche größer.

Die Regierung preist derweil die ausufernden Testmöglichkeiten. Kein Wort war am Montag wieder einmal zum eklatanten Mangel an Impfstoffen zu hören, dem föderalen Impfchaos in den Bundesländern und dem generell skandalös langsamen Impftempo in Österreich. Länder wie Ungarn, Serbien und Großbritannien fahren uns diesbezüglich um die Ohren, von Israel und den Arabischen Emiraten gar nicht zu reden.

Einzige Hoffnung der Weinbranche ist im Moment die weitere Ankurbelung des privaten Konsums in den eigenen vier Wänden. „Stay at home & drink fine wine“ ist als Generalmotto prolongiert.