Ein Dutzend Angeklagte, darunter der angebliche Leiter des Netzwerks der "Grands Cru-Bande", wurden in Bordeaux wegen Diebstahls und Veruntreuung von 4.000 prestigeträchtigen Flaschen vor Gericht gestellt. Strenge Haftstrafen wurden von der Staatsanwaltschaft gefordert.

Mindestens zehn Jahre Gefängnis wurden gegen den angeblichen Kopf der "Grands Crus-Bande" gefordert, der unter zwölf Angeklagten in Bordeaux wegen Diebstahls und Veruntreuung von 4.000 prestigeträchtigen Flaschen vor Gericht stand. Dieser 34-jährige Girondiner, der bereits gut zwanzigmal(!) verurteilt wurde, wird verdächtigt, 2019 und 2020 in der Region Bordeaux in 13 Weinkeller und Lagerhäuser eingebrochen zu haben. Die Bande hat dabei einen Schaden von mehr als 2,5 Millionen Euro verursacht.

Zum Verhängnis wurde dem Haupttäter eine großangelegte Abhöraktion der Polizei, die ihn klar als "die Person, die die Befehle gibt", eruierte. "Mindestens ein Faktum verbindet ihn mit jedem der 13 Überfälle", betonte der Generalstaatsanwalt in seiner Anklageschrift. Auch gestohlene Flaschen wurden in seinem Haus gefunden. Für weitere Angeklagte wurden Haftstrafen zwischen drei und acht Jahren gefordert.

Netzwerk aus französischen Einbrechern und chinesischen Wirten

Ebenfalls vor Gericht steht in dieser Causa ein 60-jähriger chinesischer Gastronom, der als Hauptabnehmer der gestohlen Ware gilt. Für ihn wünscht der Staatsanwalt sechs Jahre Gefängnis. Ende 2020 richtete sich eine Razzia gegen verschiedene Einbrecherteams. Ein Jahr später, 2021, wurde in einem Großhandels-Einkaufszentrum in der Pariser Region ein Versteck der gestohlenen Waren und ein Netzwerk aus chinesischen Händlern und Gastronomen ausgehoben. Bordeaux Grands Crus (Château d'Yquem, Lafite Rotschild, Angélus, Petrus, Château Margaux, Cheval Blanc), Romanée-Conti (Burgund) und seltene Whiskyflaschen wurden beschlagnahmt.