Ab April 2021 werden die beliebten Verbrauchermärkte der Marke Merkur vom Eigentümer Rewe International sukzessive auf die neue Marke Billa Plus umgebrandet. Merkur ist einer der wichtigsten Weinverkäufer im Lebensmittelhandel (LEH).

Die 1969 von Billa-Legende Karl Wlaschek gestartete Supermarkt-Marke Merkur verschwindet vom Markt. An ihre Stelle tritt die neue Subbrand Billa Plus. Ab April 2021 werden die österreichweit 114 Merkur-Märkte umbenannt, umgeflaggt, neu gebrandet und mit der gelben Billa-Farbenwelt ergänzt. REWE möchte mit diesem Schachzug, der für viel Kopfschütteln sorgt, Einsparungen realisieren, Doppelgleisigkeiten in Einkauf und Logistik vermeiden und die Marktführerschaft zurückgewinnen. Diese ging – jeweils über alle Marken – im vergangenen Sommer an SPAR verloren.

In welcher Weise der Merkur-Flagshipstore am Wiener Hohen Markt umgeflaggt wird, dürfte noch nicht feststehen. Dieser hat sich in den vergangenen Jahren nach enormem Investment neben Meinl am Graben zur Nummer 1 unter den Gourmetkaufhäusern empor gearbeitet. Ob aus dem Merkur Hoher Markt ein Billa Plus oder Billa Corso wird, muss sich weisen.

Neue Konkurrenz wird künftig am Schottenring erwachsen. Dort wird die ehemalige, prächtige Bank Austria-Zentrale mit Hochdruck umgebaut und soll im früheren, denkmalgeschützten Kassensaal einen Überdrüber-Edelsupermarkt mit großer Gastronomie beherbergen. Dem Vernehmen nach hat die SPAR-Gruppe dort das Rennen gemacht. Besitzer der Immobilie ist eine Investorengruppe rund um Ronny Pecik.

Rewe International Vorstand Marcel Haraszti möchte durch die Zusammenführung von Billa und Merkur einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag eingesparen. Beibehalten werden soll der bei hunderttausenden Kunden geschätzte „Merkur-Spirit“, der USP der Marke Merkur, die bei den Kunden für große Auswahl und hohe Frischekompetenz steht.

„Merkur inside“ an BP-Tankstellen bleibt bestehen

Merkur ist durch seine Umsatzstärke und sein großes Weinsortiment gerade in Lockdown-Zeiten einer der wichtigsten Absatzkanäle für österreichischen Wein im unteren und mittleren Preissegment. Zuletzt sorgten teils spektakuläre Aktionen (Preis, Doppelpack, Kartonangebote) für Aufsehen.

Beibehalten werden sollen aber die „Merkur inside“-Shops an derzeit 85 BP-Tankstellen. Die Shops haben eine Größe von bis zu 120 Quadratmetern und ein Sortiment von rund 1.200 Artikel. Die Entscheidung darüber obliegt BP Austria und diese möchte die erfolgreiche Marke fortführen.