Ab November 2025 bringt die Kellerei Tramin aus Südtirol ihre neue Ikone auf den Markt: Epokale 2017 – ein Gewürztraminer, Ausnahmegewächs und begehrtes Sammlerobjekt, das mit den Jahren seiner Reifung immer besser wird, wie jetzt sogar eine aufwändige wissenschaftliche Studie nachweist. 

Von Sammlern heiß ersehnt: Epokale 2017 kommt im November 2025. © Kellerei Tramin

Es ist jedes Mal ein aufregender Moment, wenn das Team der Kellerei Tramin, allen voran Kellermeister Willi Stürz, die Bergmannshelme aufsetzt und 4.000 Meter tief in den Poschhausstollen im Ridnauntal nahe Sterzing einfährt. Dann holt es nämlich den neuen Jahrgang des einzigartigen Gewürztraminers Epokale ans Licht. Beachtliche acht Jahre lagerte dieser Wein auf 2.000 Meter Seehöhe in vollkommener Ruhe und Dunkelheit eines ehemaligen Bergwerks bei konstant 11 Grad Celsius und über 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Im November 2025 kommt Jahrgang 2017 auf den Markt – ein Weinmonument, ein Kultobjekt.

Erster Italo-Wein mit 100 Parker Punkten

Am Epokale ist alles außergewöhnlich. Er schrieb Geschichte, weil er als erster italienischer Weißwein überhaupt mit 100 Parker-Punkten ausgezeichnet wurde. Seine Trauben stammen von zwei bevorzugten Weinbergen auf 420 bis 440 Metern Seehöhe oberhalb von Tramin – also aus der Urheimat der Rebsorte Gewürztraminer. Er wird nach alter Tradition in einem barocken Stil ausgebaut, das heißt mit deutlicher Restsüße, die aber von feiner Säure und würziger Mineralität abgefedert wird. Das Zusammenspiel ergibt eine Finesse, die regelmäßig selbst die erfahrensten Verkoster überwältigt. 

Nach der Gärung verbleibt der Wein einige Monate im Edelstahltank, ehe er zur langsamen Reifung in den höchsten Bergwerksstollen Europas eingebracht wird. Lediglich 2.150 Flaschen wurden vom aktuellen Jahrgang abgefüllt, jede einzelne davon ist jetzt schon ein Sammlerstück.  

Ein Wein für die Ewigkeit – wissenschaftlich nachgewiesen  

Dass Gewürztraminer gut reifen, wissen Winzer und Weinliebhaber schon lange. Doch jetzt gibt es dafür einen wissenschaftlichen Beweis. Eine Gruppe von Forschern rund um das Research and Innovation Center „Fondazione Edmund Mach“ in San Michele all’Adige (Italien) hat im November 2024 eine äußerst interessante Studie präsentiert.

Dabei wurden die Inhaltsstoffe der Gewürztraminer-Traube und die damit verbundenen aromatischen Umwandlungsprozesse analysiert. Eine zentrale Rolle spielt nachweislich eine Gruppe von Molekülen mit dem wenig romantischen Namen Monoterpene. Sie sind im Epokale besonders stark vertreten und prägen insgesamt den typischen Duft des Gewürztraminers nach Rosen, Muskat, Mango, Litschi und getrockneten Kräutern. Ein Großteil dieser Aromastoffe liegt zunächst gebunden vor und wird über die Jahre hinweg erst allmählich freigesetzt.

Langsam ablaufende chemische und enzymatische Prozesse verleihen so dem Wein zusätzliche Nuancen und steigern seine Komplexität im Alter. Die Fähigkeit, Aromen nachträglich zu entfalten, macht den Gewürztraminer zu einem der wenigen Weißweine überhaupt, die nicht nur lange Lagerfähigkeit, sondern ein echtes Entwicklungspotenzial besitzen. 

Epokale 2017 präsentiert sich in einem leuchtend intensiven Goldgelb. Im Duft entfaltet er Rosenblüten und Lavendel, exotische Früchte wie Mango, Maracuja, Honigmelone und Litschi, ergänzt durch Anklänge von Pfirsich und würzigen Noten wie Nelke, Safran, Ingwer, Zimt und Muskatnuss.  

Am Gaumen zeigt er kraftvolle Präsenz und zugleich elegante Anmut. Die ausgeprägte Aromatik, getragen von feiner Restsüße (66 g/l) und milder Säure, verschmilzt mit salziger Mineralität und einer vielschichtigen Saftigkeit. Der Abgang wirkt nahezu endlos – ein Wein, der sich über Jahrzehnte weiterentwickeln wird. Alkohol: 12,5 % Vol., Gesamtsäure: 5,2 g/l, PH 3,7, Alterungspotenzial: mindestens 20 Jahre.

Nach der Gärung verbleibt der Wein einige Monate im Edelstahltank, ehe er zur langsamen Reifung in den höchsten Bergwerksstollen Europas eingebracht wird. Lediglich 2.150 Flaschen wurden vom aktuellen Jahrgang abgefüllt, jede einzelne davon ist jetzt schon ein Sammlerstück (und kostet rund um 400 Euro pro Flasche, Anmerkung).

 

Kellerei Tramin
Die Kellerei Tramin, 1898 gegründet und somit eine der ältesten Kellereien in Südtirol, bearbeitet mit über 160 Winzerfamilien - „Mitbesitzer” genannt - 260 Hektar Weinberge in und rund um den berühmten Weinort Tramin. Die Weinberge sind eingebettet zwischen den Gemeinden Tramin, Neumarkt, Montan und Auer auf einer Meereshöhe zwischen 250 und 850 Meter. 

Arabella Maislinger, wine + partners

Die Weinberge der Kellerei Tramin sind eingebettet auf einer Meereshöhe zwischen 250 und 850 Meter. © Florian Andergassen