Italien dürfte sich nach vorläufigen Zahlen im laufenden Jahr den Titel als größter Weinproduzent der Welt zurückholen. Wegen einer historisch kleinen Ernte in Frankreich, dem Weltmarktführer im Vorjahr, katapultiert sich Italien mit einer mittleren Ernte zurück an die Spitze.

Der italienische Hauptverband der Weinbauern (Coldiretti) geht für 2024 von einem Plus um 8 Prozent und einer Ernte von 41 bis 42 Millionen Hektolitern aus. Demzufolge liegt die diesjährige Produktion in Italien immer noch weit unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Regional haben die Weinbauern entweder unter starken Regenfällen oder Dürre gelitten. Das Land ist dabei geteilt: Während der Norden von starkem Regen und Hagel im Frühjahr und Frühsommer betroffen gewesen ist, hatte das süditalienische Festland und Sizilien mit Dürre zu kämpfen.

Die Ernte in Frankreich fällt mit voraussichtlich 39,3 Millionen Hektolitern um 18 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Die Lesemenge fällt damit erstmals seit vielen Jahren unter die 40 Mio.-Hektoliter-Grenze. Vor allem Frost und Hagel, Hitze und Dürre sowie Mehltau sorgten für massiven Ernterückgang.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) war Italien seit 2007 jedes Jahr der weltweit führende Weinerzeuger, mit Ausnahme von 2011, 2014 und 2023, als es jeweils von Frankreich überholt wurde.