Josef Jamek hat das in Joching, im Herzen der Wachau, gelegene Weingut und Gasthaus bereits im Jahre 1941 übernommen. Eine seiner Lebensaufgaben bestand darin, die Ried Klaus, eine verwilderte Stockkultur-Steillage in Donaunähe, in 30jähriger Mühsal mittels aufwändiger Trockensteinmauern in eine maschinengängige Terrassenlage umzuwandeln.

In der Weinbereitung setzte Josef Jamek entgegen der üblichen Praxis auf möglichst naturbelassene, nicht aufgebesserte Weine, wie sie der Jahrgang eben hervorbrachte. Sein größter Trumpf waren dabei die hochfeinen und langlebigen Rieslinge aus der erwähnten, neu kultivierten Ried Klaus. Als unumstrittener Doyen des Weinbaugebietes Wachau hat er die Stilistik zahlreicher jüngerer Winzerkollegen entsprechend positiv beeinflusst und war auch einer der Gründerväter der Gebietsschutzvereinigung Vinea Wachau.

Viele Besucher der Wachau kannten ihn freilich auch als liebenswürdig-distanzierten Patron des Familienrestaurants, das aufgrund der Kochkunst seiner Gattin Edeltraud und seiner Weine zur ersten kulinarischen Adresse des Gebietes avancierte. Längst war das Kürzel „JJJ“ für Josef Jamek, Joching, zu einem Österreich-weit bekannten Markenzeichen für souveränes Niveau von Küche&Keller geworden.

Andere verbinden mit dem Namen des 2011 verstorbenen Vordenkers jedoch den erfolgreichen Kampf gegen das bei Rossatz geplante Donaukraftwerk, dem er als wichtigstes Sprachrohr der Umweltbewegung sozusagen die Stimme lieh. Nach seinem Schwiegersohn Hans Altmann und seiner Tochter Jutta, die den Erfolgslauf von Weingut und Restaurant fortsetzten, führen Julia und Herwig Jamek den heutigen Weinbaubetrieb mit Geschick und Umsicht.