Die Decanter World Wine Awards 2025 wurden in London vergeben. Beim weltweit größten und vielleicht einflussreichsten Weinwettbewerb schnitten Österreichs Weine passabel ab. Gerhard Kracher und die Ettl-Brüder aus dem burgenländischen Seewinkel holten die beiden einzigen Platin-Medaillen.

Kurioses Detail am Rande: nachdem Kracher und Ettl im Inland jeweils eine Kategorie in der „Wöschmeisterschaft“ gewannen (die dem Welschriesling huldigt), nun auch der gemeinsame Erfolg in London. Mit je 97 Punkten war Gerhard Kracher mit seiner 2021 Nummer 5 Scheurebe TBA erfolgreich, die Ettl-Brüder mit der roten 2023 Heideboden Cuvée. Kracher holte daneben noch 4 Goldene!

Daneben holten 19 weitere Weine from Austria je eine Goldmedaille mit 95 oder 96 Punkten: Nigl, Birgit Eichinger, Salzl, Domäne Wachau (2), Schlumberger, Kracher (4), Allram, Nittnaus, Kollwentz, Müller Krustetten (2), Esterhazy und Steinschaden mit einer Sonderabfüllung für die niederländische Supermarktkette Albert Heijn.

So führt der Weg zum DWWA Gold

Klarerweise können 67.000 Weine, wie beim diesjährigen Wetbewerb, nur in einer Vielzahl von Jurys verkostet werden. Wer aber entscheidet über die Gold- und Platinmedaillen? 

Sobald ein Wein als Gold bestätigt ist, wird er in den Gold Room gebracht, wo ein Team alle Weindetails sorgfältig überprüft, bevor er für die zweite Bewertungsrunde während der Platin-Woche neu kategorisiert wird. Sobald die Jury einen Wein als Goldmedaillen-würdig einstuft, verkosten alle Co-Vorsitzenden der Jury diesen Wein erneut, um die Entscheidung der Erst-Jury zu bestätigen. 

Der Goldstatus des Weins bleibt vorläufig, bis er die zweite Bewertungsrunde in der Platin-Woche bestanden hat. Am Ende des Tages werden alle mit Gold ausgezeichneten Weine, nachdem sie im Gold Room erneut geprüft wurden, auf einem Tisch in der Jury-Lounge bereitgestellt, damit alle Juroren sie verkosten können. Für Auszeichnungen in Platin istg noch eine weitere Verkostungsstufe zu meistern.

„Kann des Leben eines Winzers verändern…“

„Eine Gold- oder Platin-Auszeichnung bei der DWWA kann das Leben eines Produzenten buchstäblich verändern“,  sagte DWWA-Juror und Master of Wine Tim Marson voller Selbstbewusstsein.

Der DWWA feiert seine 22. Ausgabe und ist nach wie vor der nach eigenen Angaben weltweit größte und einflussreichste Weinwettbewerb. In diesem Jahr wurden Weine aus 57 Ländern von 248 internationalen Spitzenexperten bewertet, darunter 22 Master Sommeliers und 72 Masters of Wine – so viele wie nie zuvor in der Geschichte des Wettbewerbs.

Frankreich führte mit 187 hochkarätigen Auszeichnungen erneut die Liste der Medaillengewinner an, darunter 14 „Best in Show“-, 33 Platin- und 140 Gold-Medaillen.  

Italien stärkte seine Position mit 138 hochrangigen Medaillen (+ 31 gegenüber dem Jahr 2024), darunter sechs Best-in-Show- und 30 Platinmedaillen.

Österreich behauptete seinen Ruf für konzentrierte, hochwertige Produktion und errang 155 Medaillen – darunter zwei Platin- und 19 Goldmedaillen – auf 104.000 Hektar und bei nur 2,4 Mio. Hektoliter Jahresernte. Dies entspricht 1,49 Medaillen pro Hektar und 64,6 Medaillen pro Mio. Hektoliter. Österreich bewies jedoch erneut außergewöhnliche Qualität mit 21 hochkarätigen Medaillen insgesamt; diese sichern den 10. Platz unter den Ländern mit dem höchsten Gold-zu-Teilnahme-Verhältnis.