Schweren Herzens geben die Spitzengastronomen Jasmin Wieland und Josef Kellner ihr „Himmelreich“ in Zaussenberg am Wagram (Niederösterreich) auf. Die Familienplanung zieht das Paar zurück in die Berge. Die Suche nach Nachfolgern läuft.

Mit diesem Foto verabschieden sich Jasmin und Josef schon jetzt von ihren Stammgästen, gekocht wird aber noch bis Ende März 2022. © Josefs Himmelreich

„Wie ihr vielleicht schon gehört habt, werden wir mit Ende März unser kleines Himmelreich verlassen, um ein neues Kapitel in unserem Leben zu beginnen. Für uns hat Familie oberste Priorität und es freut uns umso mehr, dass unser Nachwuchs bereits auf dem Weg ist. Da uns die Berge nie losgelassen haben, zieht es uns jetzt wieder dorthin, um unser Leben zu Dritt zu starten.“ – Das schreiben Jasmin Wieland und Josef Kellner auf der Homepage ihres Lokals und bereiten damit ihre zahlreichen Stammgäste auf den Abschied vor. Gekocht wird noch bis Ende März 2022.

In den vergangenen Jahren schrieben Jasmin und Josef in ihrem Wagramer Kleinod in Zaussenberg eine unglaubliche kulinarische Erfolgsgeschichte. Zusammen mit ihrem Verpächter, den Spitzenwinzern Irene und Josef Fritz, haben sie aus dem kleinen Lokal ein Gastrojuwel ersten Ranges gemacht, ein Himmelreich eben.

Gastgeber mit Riesentalent und Extraportion Herz

Hier liegt auch der Grund: weil das Baby kommt und die Mama im Job kürzer treten muss, ist die höchstpersönliche Führung des kleinen Restaurants ohne Personal nicht mehr möglich. Mit knapp 20 Plätzen geht das aber nur in Eigenregie, mit vollem Einsatz und einer Extraportion Herz. Die beiden übersiedeln zurück in Jasmins Heimat, den Lungau. Josef Kellern wird der Gastronomie wohl in irgendeiner Form erhalten bleiben.
Die Adresse der Homepage war immer Programm des ambitionierten Kochs Josef Kellner und seiner sympathischen Partnerin, der Salzburgerin Jasmin Wieland: Gut und ehrlich essen. Zwischen Krems und Wien gelegen, nahe der Schnellstraße S 5 und damit bestens angebunden, eroberte Josefs Himmelreich rasch die Herzen der Gourmets. Diese mussten oft wochenlang auf einen Tisch warten, nur knapp 20 Plätze bietet das Restaurant.

Neue Betreiber, aber keine Experimente

Nun suchen Irene und Josef Fritz Nachfolger als Pächter. Die Latte liegt dabei extrem hoch. Die Gäste sind Spitzenküche und herzlichste Gastgeberschaft gewöhnt. Die Kleinheit des Lokals erfordert vollen Einsatz, weitgehend ohne externes Personal. „Daher suchen wir ein möglichst junges, extrem engagiertes Pächterpaar, das Küche und Service auf diesem hohen Niveau in Eigenregie weiterführen kann“, fast Hausherr Josef Fritz zusammen.

Wer sich das zutraut, kann sich beim Winzer melden. Auf Experimente lässt sich Fritz aber sicher nicht ein: „Wir haben hier Erfolgsgeschichte geschrieben und wissen genau, was wir brauchen.“ Mit Jasmin Wieland und Josef Kellner gelang den Fritzens ein wahrer Glücksgriff. Diesen zu wiederholen ist eine ganz spezielle Herausforderung.

Irene und Josef Fritz © Weingut Josef Fritz
Das Lokal befindet sich in einem aufwändig renovierten Bauernhof in Zaussenberg am Wagram. © Weingut Josef Fritz
Nur wenige Plätze bilden das Himmelreich voller Genuss. Modern, aber gediegen und gemütlich. © Weingut Josef Fritz