Wenn sich das Burgenland in warmes Gold und tiefes Rot kleidet, ist es Zeit für eines der stimmungsvollsten Feste des Jahres: das Martiniloben. Rund um den 11. November öffnen Winzer ihre Keller, um den jungen Wein zu präsentieren und mit Gästen den burgenländischen Herbst zu feiern. 

Was einst als kirchliches Fest zu Ehren des Landespatrons St. Martin begann, hat sich zu einem touristischen Highlight entwickelt – ein Erlebnis, das Wein, Brauchtum und Geselligkeit auf genussvolle Weise verbindet.

„Gans am Neusiedler See“: Rust, Oggau, Mörbisch und erstmals auch das Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen verwandelten sich bereits in Genussbühnen. Rund 9.000 Besucher genossen Kulinarik, Musik und burgenländische Gastfreundschaft. 

„Die Veranstaltungen rund um den Landesfeiertag zeigen die Vielfalt des Landes, verbinden Tradition, Kulinarik und Wein und machen das Burgenland zu einem beliebten Anziehungspunkt für Gäste aus dem In- und Ausland. Gleichzeitig tragen diese Veranstaltungen entscheidend zur Wertschöpfung bei, unterstützen Winzer und Gastronomie und verlängern die touristische Saison“, freut sich Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

Ein Brauchtum mit Geschmack

Das Martiniloben geht auf die Verehrung des Heiligen Martin von Tours, des Landespatrons des Burgenlands, zurück. Am 11. November, dem Martinstag, endete früher das bäuerliche Jahr, und die Weinbauern zogen von Keller zu Keller, um die jungen Weine der neuen Ernte zu verkosten und zu benennen. War der Wein reif, wurde er gesegnet und offiziell zum Wein erklärt. 

Aus dieser Verbindung von kirchlichem Brauchtum, Weinsegnung und geselligem Beisammensein entwickelte sich das Martiniloben, das heute im gesamten Burgenland gefeiert wird. Ein fester Bestandteil ist auch das Martinigansl, das in vielen Familien und Restaurants serviert wird und gemeinsam mit dem jungen Wein den kulinarischen Höhepunkt der Saison bildet.

Events von Nord bis Süd im Burgenland

Rund um den Neusiedler See öffnen in Orten wie Illmitz, Podersdorf, Purbach, Jois, Gols, Rust, Mörbisch, Weiden, Tadten, Mönchhof, St. Margarethen, Donnerskirchen, Halbturn, Breitenbrunn, Andau und Neusiedl am See die Winzer ihre Keller zum traditionellen Martiniloben. 

An den Wochenenden im November können Besucher von Keller zu Keller wandern, den neuen Jahrgang verkosten und regionale Spezialitäten genießen. In Eisenstadt wird am 11. November zudem der Martinikirtag gefeiert, der Brauchtum, Genuss und Geselligkeit auf besondere Weise verbindet. 

Auch in der Region Mittelburgenland-Rosalia lädt man zu zahlreichen genussvollen Veranstaltungen ein. Der Rotweinherbst in Horitschon (25.10.) wird gefolgt vom Kastanienfest in Klostermarienberg (26.10.). Im November geht es weiter mit dem Rotweinfestival Martini Edition in Deutschkreutz (7.11.), dem Tag der offenen Kellertür und dem Markt der Erde|Gans anders in Lutzmannsburg (8.11.). Das traditionelle Martini-Fest wird in Mattersburg und Markt St. Martin (11.11.) gefeiert, bevor „Martini Gan(s)z anders“ in Neckenmarkt (14.11.) den burgenländischen Genussherbst in der Region abrundet.

Im Südburgenland lädt das Apfelkulinarium in Burgauberg (noch bis 26.10.) zu kulinarischen Entdeckungen rund um den Apfel ein und im Freilichtmuseum Bad Tatzmannsdorf findet der Genussmarkt (2.11.) statt. Am 8. November locken gleich mehrere Events: Genuss im Achterl-Takt im Restaurant Ratschen in Deutsch Schützen, der Gänsemarsch am Geschriebenstein sowie das Martiniloben mit Weinsegnung in Rechnitz. Am 9. und 11. November steht Fest um Martini Novum in St. Martin an der Raab auf dem Programm.

Der junge Wein will gelobt werden – und verkostet. © Burgenland Tourismus, Maria Hollunder
Ein Erlebnis, das Wein, Brauchtum und Geselligkeit auf genussvolle Weise verbindet. © Burgenland Tourismus, Maria Hollunder
In zahlreichen Gemeinden des Burgenlands öffnen Winzer ihre Kellertüren zum Verkosten. © Neusiedlersee Tourismus, Hackl
Weinsegnungen sind Teil der Tradition rund um den Martinstag, hier im Weingut Juris. © Burgenland Tourismus, Peter Podpera