Im Vorfeld des Entstehens der DAC-Herkunft Thermenregion – dem letzten noch ausständigen Weinbaugebiet – wurde intensiv an Varianten einer Fusion mit Wien und der Subregion Klosterneuburg gebastelt. Das wollen die Wiener aber nicht, eine Fusion nur mit Klosterneuburg aber schon.

Damit ist eine neue Variante am Tisch. Wie von Vinaria mehrfach exklusiv berichtet, hat die Thermenregion ihre Vorbereitungen für eine generische DAC-Herkunft weitgehend abgeschlossen; mit teils spektakulären Ergebnissen. Kernpunkt ist auch ein neuer Name für das Weinbaugebiet südlich von Wien, zumal Thermenregion im Weinbau als nichtssagend bis irreführend (Thermen sind Bäder) empfunden wird.

In einem Zuge gab es Überlegungen, gleich mit dem Weinbaugebiet Wien zu fusionieren, weil geologisch, klimatisch und von den Sorten her (Burgunder, Gemischter Satz) viele Überschneidungen gegeben sind. Auf den Zug aufspringen wollten spontan die Klosterneuburger Winzer, die eine Subregion des Weinbaugebiets Wagram bilden, mit eigenem Weinkomitee. Nach der DAC-Werdung des Wagram fürchten die Klosterneuburger, weiter unter die Räder zu kommen.

Beim jüngsten Wiener Weinbautag wurde klar, dass es derzeit in Wien kaum eine Mehrheit für ein Zusammengehen mit der niederösterreichischen Thermenregion geben wird. Zu groß sind die befürchteten Überlappungen am Markt, vor allem bei den Basisweinen. Während es an der Spitze des Weinbaus, bei den Riedenweinen, kaum Berührungsängste gibt. Einige Wiener Winzer fürchten zudem um die Alleinstellung ihres DAC Wiener Gemischter Satz oder eine Verwässerung desselben.

Just aus Wiener Winzerkreisen stammt allerdings die Überlegung, die Region Klosterneuburg in das Wiener Weinbaugebiet aufzunehmen. Die zusammen gewachsenen Städte Wien und Klosterneuburg – oft als der 24. Wiener Bezirk bezeichnet – haben auch im Weinbau viele Parallelitäten: Lagen, Böden, Klima, Sorten, Donau, Kunden. Diese bundesländerübergreifende Zusammenarbeit wäre einzigartig im österreichschen Weinbau. Sachlich ist dem aber viel Positives abzugewinnen.

Die nächsten Weichen dazu werden die eben neu formierten Regionalen Weinkomitees in Wien (Obmann: Norbert Walter, Wiens Weinbaupräsident) und Klosterneuburg (Obmann: Wolfgang Hamm, Chef des Weinguts Stift Klosterneuburg) stellen.