Topwinzer Sergio Germano ist der neue Präsident des Langhe-Konsortiums im Piemont (Consorzio di tutela Barolo Barbaresco Alba Langhe e Dogliani). Er tritt die Nachfolge des scheidenden Präsidenten Matteo Ascheri an und hat viele Brände zu löschen.

Der langjährige Stadtrat steht seit wenigen Monaten an der Spitze des Führungsteams des Consorzio, dem etliche der führenden Winzer der Region angehören. Ohne dem Consorzio geht nichts in Wein-Piemont. Zu tun hat Germano genug, das Consorzio war in der Vergangenheit einigermaßen zerstritten und hatten sich bei zahlreichen Fragen die Zukunft des Weinbaus im Piemont betreffend überworfen.

Da geht es etwa um neue Ortsweine in Barolo und Barbaresco oder um die Erlaubnis auch nordseitig gelegene Weinberger mit Nebbiolo-Reben zu bepflanzen (bisher streng verboten, aber durch den Klimawandel naheliegend). Aber auch um die Möglichkeit, edle Barolo und Barbaresco Weine künftig in Flaschen mit einem Schraubverschluss zu füllen.

Letzteres ist Sergio Germano ein großes Anliegen. Im vergangenen März präsentierte er seinen ersten Barolo mit Schraubverschluss und brach damit ein echtes Tabu im Piemont. Zudem schloss er sich der unter Italiens Winzern Aufsehen erregenden Pro-Stelvin-Gruppe innovativer Winzer an. In der Frage der Bepflanzung der Nordhänge mit Nebbiolo gibt sich der neue Präsident bedeckt und will die Frage vorerst wissenschaftlich klären lassen. Eine rasche Entscheidung dürfte nicht anstehen.

Sergio Germano ist ein langjähriger Produzent in Serralunga d'Alba im Piemont. Er erbte das Familienweingut Ettore Germano, das er mit seiner Frau Elena und den Kindern Elia und Maria führt. Vor kurzem trat er der Gruppe The Unconventional bei, die den Schraubverschluss auch für wichtige Rotweine fördert. Tatsächlich präsentierte er vor einigen Monaten den ersten Barolo mit Aluminiumverschluss und brach damit ein echtes Tabu. Germano gehörte auch zu den ersten Winzern im Piemont, die sich auf Weißweine wie Riesling und vor allem auf der Herkunft Alta Langa konzentrierten.