Österreichs Rotweine stehen seit jeher für Struktur, Frucht und vor allem für Frische – Eigenschaften, die durch leichte Kühlung hervorragend zur Geltung kommen. Besonders gut eignen sich autochthone Sorten wie Zweigelt (Rotburger), Blaufränkisch und St. Laurent für den gekühlten Genuss.

© ÖWM

Der Zweigelt etwa, Österreichs am häufigsten angebauter Rotwein, begeistert mit saftiger Kirsche, weicher Tanninstruktur und jugendlicher Frische. Gekühlt wird er zum idealen Begleiter für gegrilltes Gemüse, Pasta oder sommerliche Jausenplatten. Seine unkomplizierte Art und die charmante Frucht machen ihn zum perfekten Einstieg für alle, die Rotwein im Sommer neu entdecken wollen.

Blaufränkisch, bekannt für seine vibrierende Säure und feinwürzige Aromatik, gewinnt im Cool-down-Modus an Präzision und Eleganz. Er bleibt trotz Kühlung strukturiert und komplex – ein perfekter Rotwein für warme Abende. Durch seine Mineralität und Tiefe eignet er sich auch hervorragend zu gegrilltem Fleisch oder würzigen Speisen mit mediterranem Einschlag.

Auch der manchmal unterschätzte St. Laurent glänzt gekühlt mit seiner feinen Beerenfrucht, samtigen Gerbstoffen und subtilen Kräuternoten. In kühl servierter Version ist er eine ideale Alternative für alle, die im Sommer sonst lieber zum Rosé greifen würden. 

Doch nicht nur autochthone Rebsorten profitieren von der frischen Behandlung. Auch internationale Klassiker offenbaren bei kühler Serviertemperatur ungeahnte Seiten. Gerade Pinot Noir mit seiner filigranen Struktur ist prädestiniert für den kühlen Genuss und zeigt sich dann von einer sehr saftigen, fruchtbetonten Seite.

International wird Rot meist kühler getrunken

Apropos international: Die empfohlene Trinktemperatur für Rotweine ist und war immer die Spanne von 14 bis 16 Grad Celsius. Meist sogar vermerkt am Rückenetikett der Weinflaschen und nachzulesen überall in der Literatur. Die Unsitte, auch hochwertige Rotweine „bacherlwarm“ bei Zimmertemperatur (meist 22 bis 25 Grad) zu servieren, ist im deutschsprachigen Raum besonders verbreitet. So warm wie hierzulande leider oft auch in der Gastronomie üblich, wird Rotwein kaum anderswo serviert; vor allem nicht in Frankreich. 

TIPP: Je leichter und fruchtbetonter ein Rotwein ist, desto besser eignet er sich für eine niedrigere Serviertemperatur. Kräftige, holzbetonte Rotweine mit höherem Alkoholgehalt können zwar ebenfalls leicht gekühlt getrunken werden, profitieren aber eher von 14 bis 16 °C. Wer sich traut, Rotweine gekühlt zu servieren, wird mit neuen Aromen, höherem Trinkfluss und spannender Leichtigkeit belohnt.