Unter schwierigen Vorzeichen plant die ÖWM ihre Marketingmaßnahmen für 2021 und hat einen regelrechten Schlachtplan für den österreichischen Wein entworfen.

Der Heimmarkt ist nach wie vor der wichtigste Markt für Österreichs Weine. Trotz dieser guten Positionierung ist die Corona-Krise auch an der Weinwirtschaft nicht spurlos vorübergegangen: Die Gastronomie, die den wichtigsten Absatzkanal für heimische Weine darstellt, aber auch Teile des Weinhandels mussten zum Teil massive Umsatzeinbrüche hinnehmen.

3 Phasen für Gastronomie-Neustart

Da sich Anzeichen auf eine Öffnung der Gastronomie in den kommenden Wochen verdichten, hat die ÖWM ein Drei-Phasen-Konzept entwickelt: In der ersten Phase „Vorfreude auf die Gastro-Öffnung“ wird die ÖWM in den sozialen Medien Lust auf einen Besuch von Restaurants, Beisln und Co. machen.

Die zweite Phase „Erstbesuch“ soll das „Endlich wieder!“-Gefühl des ersten Besuchs beim Wirt der Wahl sichtbar machen. Im Detail geht es um Dinge, die alle seit Monaten vermissen: die freundliche Bedienung, das Kennenlernen neuer Weine, perfekte Speisen-und-Wein-Kombinationen, die Expertise des Sommeliers und vieles mehr.

Die dritte Phase „Erhöhung Präsenz von Wein aus Österreich in der Gastronomie“ wird die intensivste Phase darstellen. In der Gastronomie ist nach wie vor sehr viel Potenzial vorhanden. Dieses soll durch gezielte Veranstaltungen, Schulungen, POS-Aktivitäten und auch einen neu ins Leben gerufenen Sommelier Summit ausgeschöpft werden.

Weintourismus: „Auf zum Wein“ wird fortgesetzt

Aufgrund des großen Erfolges und des zum Teil überwältigenden Feedbacks wird „Auf zum Wein“ auch 2021 weitergeführt. So hat im heurigen Jahr die Schaffung von Schnittstellen zu den regionalen Tourismusorganisationen und deren Leistungen oberste Priorität. Mit einer umfangreichen Kampagne soll das größte weintouristische Angebot des Landes unter aufzumwein.at wieder in ganz Österreich beworben werden.

Salon: Herkunft & Transparenz im Vordergrund

Der SALON ist der härteste Weinwettbewerb Österreichs. Um sich noch besser in die Gesamtstrategie der heimischen Weinwirtschaft einzufügen, wird die Weinherkunft im SALON eine viel größere Bedeutung bekommen, die Rebsorten werden in den Hintergrund treten. Zudem müssen ab dem heurigen Jahr alle Weine durch eine (namentlich bekannte) Fachjury blind verkostet und beurteilt werden.

Ziel ist es, in jedem Bundesland ein Event mit den SALON Weinen zu organisieren. Die Auftaktveranstaltung wird am 13. und 14. September 2021 im Palais Niederösterreich in Wien steigen.

Fokus auf Hauptexportmarkt Deutschland

Deutschland ist nach den USA, Frankreich und Italien der viertgrößte Weinmarkt der Welt. Für die österreichische Weinwirtschaft ist Deutschland der mit Abstand wichtigste Exportmarkt. Im Jahr 2019 wurden laut Statistik Austria 38,8 Mio. Liter im Wert von 85,2 Mio. Euro von Österreich nach Deutschland exportiert – davon 30,2 Mio. Liter in Flaschen gefüllter Wein im Wert von 79,3 Mio. Euro. Die vorläufigen Zahlen für 2020 lassen davon ausgehen, dass die heimischen Exporte nach Deutschland in der Menge leicht zulegen. Klare Vorgabe für das Jahr 2021 ist die Umsetzung einer Vielzahl an Partizipationsprogrammen, bei denen Winzer ihre Weine am Markt präsentieren können.