Russland reagiert auf den Massenexodus von westlichen Firmen. Nachdem McDonalds wegen der Sanktionen alle 850 Restaurants in Russland geschlossen hat, sollen diese nun verstaatlicht werden und unter der Marke Onkel Wanja neu eröffnen. Mit ähnlichem Logo.

Dieses zeigt ein kyrillisches W, das dem lateinischen B ähnlich ist und verwendet exakt die Farben von McDonalds. Das W (B) schaut zudem aus, wie das zur Seite gekippte M von McDonalds. Die Marke nennt sich Onkel Wanja und soll demnächst starten, wobei die Produkte aussehen werden wie zuletzt bei McDonalds. Ob es geschmacklich auch so klappt, wird sich weisen. Jedenfalls sollen die Russen nicht auf Burger und Pommes verzichten müssen.

Die Betreiberfirma hat Konzept und Marke bereits zur Genehmigung angemeldet und möchte so viele Filialen wie möglich übernehmen. Der russische Staat unterstützt das Projekt. Moskaus Bürgermeister Sergey Sobjanin setzt große Hoffnung in die neue Fast-Food-Kette. Er kündigte an, dass die Stadt umgerechnet fast vier Millionen Euro zur Verfügung stellen wolle. Das erklärte Ziel: Die Produkte sollen „hundertprozentig russisch“ sein und günstiger als bei McDonald's sein.

100 % russisch und günstiger

Angst vor juristischen Problemen wegen möglicher Markenrechtsverletzungen muss sich "Onkel Wanja" übrigens nicht machen. Die russische Regierung hat nämlich Patentrechte, die im Besitz von Unternehmen aus "feindlichen Staaten" sind, als Reaktion auf die Sanktionen aufgehoben.

Nachdem zahlreiche Unternehmen der Genussmittel-, Mode- und Luxusbranche ihre Geschäfte und Fabriken in Russland im Zuge der Sanktionen geschlossen haben, ist geplant, diese Geschäfte, Fabriken und Logistikzentren zu verstaatlichen und russischen Unternehmen zur Verfügung zu stellen.