Große Aufregung in der steirischen Gourmetszene: 3-Hauben-Chef Walter Triebl verlässt nach nur einem Jahr und mitten im dritten Lockdown das Gourmetlokal Saziani Stubn der Familie Neumeister in Straden im Vulkanland.

Walter Triebl gilt als Shootingstar der steirischen und der österreichischen Gourmetszene. Ein Junger Wilder im wahrsten Sinne des Wortes, der er 2014 auch tatsächlich war (Sieger im gleichnamigen Wettbewerb). Eine steile Karriere legte Triebl hin, Anfang 2020 heuerte er als Nachfolger des bekannten Harald Irka in den Saziani Stubn an. Zum Kochen kam er nur wenig, die Corona-Lockdowns machten ambitionierten Plänen einen Strich durch die Rechnung.

Nun gab Walter Triebl selbst seinen Abschied aus der Zusammenarbeit mit Patron und Spitzenwinzer Albert Neumeister bekannt. Über die Hintergründe wird spekuliert, unterschiedliche Auffassungen über die konzepionelle Ausrichtung der Fine-dining-Küche werden genannt. Eine Floskel, die oft als Mantel für Dissonanzen aller Art verwendet wird. Die Situation rund um Corona setzt Restaurantbetreibern und Küchenchefs gleichermaßen zu.

Triebl kam nach seiner Lehrzeit und über Stationen bei den Rauch-Geschwistern in Trauttmanndorf, im Grazer „aiola“, bei Hubert Wallner am Wörthersee und im Loisium in Ehrenhausen bis zu den Roca-Brüdern in den El Cellar de Can Roca in Spanien. Zurück in Graz werkte er in der „Genießerei“ am Bauernmarkt, ehe er zu den Neumeisters nach Straden wechselte, dem Spitzenbetrieb im Vulkanland und einem der besten der Steiermark.

Wie es jetzt weiter geht, steht in den Sternen. Dem Vernehmen nach hat Walter Triebl noch keinen neuen Job und sondiert. In den Saziani Stubn muss man sich neuerlich auf Küchenchef-Suche begeben, wobei der noch andauernde Lockdown nur ein schwacher Trost sein dürfte.