Die Reihen der Piwi-Pioniere unter Winzern und Forschern lichten sich: nachdem sich Professor Reinhard Töpfer in Deutschland in den Ruhestand verabschiedet hatte (Vinaria berichtete in der Vorwoche), verunglückte der Südtiroler Piwi-Züchter Erhard Tutzer (78) bei einem Traktorunfall tödlich.

Der Südtiroler Winzer und Rebenzüchter Erhard Tutzer ist bei einem Unfall im Weinberg seines Weinguts Plonerhof in Südtirol ums Leben gekommen. Er war beim Düngen mit einem Traktor rund vier Meter über eine Mauer gestürzt und wurde dabei von der schweren Maschine erdrückt. Als Siebzehnjähriger gründete Tutzer 1963 in Bozen eine Rebschule und belieferte später Weingüter wie Gaja und Antinori. Doch seine große Leidenschaft waren neue, resistente Sorten.

Im Jahr 2000 stieg er in die Resistenzzüchtung ein und begann, Resistenzträger franko-amerikanischer und asiatischer Herkünfte zu sammeln. Es folgten verschiedene Reben-Zuchtquartiere und Partnerschaften mit Forschungsinstituten in Italien und im Ausland mit den entsprechenden Mikrovinifikationen. Sein Unternehmen Innovitis betreibt derzeit drei Rebanlagen in Südtirol, in denen über 60 neue resistente Sorten stehen. Seiner Forschung entstammt unter anderem die resistente Sorte Aromera.

Mit dem Solaris von seinem Weingut Plonerhof hat er mehrere Male den Preis für den besten italienischen Weißwein aus Piwi-Sorten beim Wettbewerb der Edmund-Mach-Stiftung in San Michele all’Adige gewonnen. 

Quelle: wein.plus