Die ProWein hat in Düsseldorf ihr neues Messekonzept mit weniger Hallen und neuen Services für Einkäufer vorgestellt. Reagiert wird damit auf den starken Rückgang an Ausstellern und Besuchern durch die Konkurrenz der Wine Paris sowie auf die harsche Kritik an den Umfeldkosten der Messe. Termin: 15. bis 17. März 2026.

Messe Düsseldorf- Geschäftsführer Marius Berlemann gibt sich optimistisch über die Zukunft der ProWein, ab 2026 wird mit neuem Konzept gefahren. © Messe Düsseldorf

„Wir wissen, dass sich das Geschäft verändert hat, dass es Konkurrenz gibt“, erklärte Geschäftsführer Marius Berlemann: „Wir definieren uns nicht allein über unsere Geschichte, sondern entwickeln die ProWein Düsseldorf konsequent weiter.“ Bei seiner Präsentation erklärte er, die ProWein werde 2026 auf insgesamt nur noch sieben Hallen ausgerichtet (früher bis zu 16 Hallen). Er rechnet mit etwa 4.000 Ausstellern aus 60 Nationen, ein Minus von gut 20 Prozent gegenüber vor zwei Jahren. Aufgrund der steigenden Zahl der Produzenten alkoholfreier Getränke wird die „ProWein Zero“ als eigene Marke etabliert. 

Neu ist der „Buyers Concierge“-Service, der speziell auf Einkäufer In USA, Kanada, Osteuropa und Skandinavien ausgerichtet ist. Für sie erarbeiten speziell geschulte ProWein-Mitarbeiter individuelle Rundgänge zu Produzenten, die auf die Wünsche und Budgets der Besucher persönlich abgestimmt sind. So sollen die Fachbesucher kompakt und effizient zu den für sie relevanten Winzern geleitet werden. „Wir wollen persönliche Lösungen für deren Bedürfnisse anbieten“, erklärte Berlemann. Zur besseren Orientierung insgesamt würden die Bereiche der großen Weinnationen außerdem künftig mit einem eigenen Farbsystem gekennzeichnet.

Marius Berlemann räumte bei der Vorstellung der neuen Strategie ein, die Kritik wie etwa zu hohen Hotelpreisen und Verkehrsproblemen sei berechtigt. Zu ProWein-Zeiten explodieren in Düsseldorf die Hotel-, Restaurant- und Taxikosten, in den vergangenen Jahren begleitet von Streiks im öffentlichen Nahverkehr punktgenau zur ProWein. Dagegen setzt die ProWein auf ein Konzept mit „Express Transfers“. Händler und Einkäufer werden ab 2026 von verschiedenen Startpunkten im Umkreis von 350 Kilometern um Düsseldorf mit dem Bus direkt zur Messe und zurück gebracht. Damit wird es beispielsweise von Drehkreuzen wie Frankfurt, Amsterdam und weiteren Orten möglich, die Messe als Tagestour zu besuchen. 

Zudem setzt die Messe auf Kooperationen mit Influencern, Medien und Sterneköchen, um ihr Erscheinungsbild emotionaler zu machen und die Marke ProWein neu zu positionieren. „Wir sind eine B2B-Messe für Profis. Das wollen wir aber mit Emotion und Vergnügen verbinden“, betonte Berlemann.

Weiter ausgebaut werden soll die ProWein Spirits: Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Stände in diesem Segment mit über 500 Ausstellern aus 50 Nationen komplett ausverkauft gewesen. 2026 wird sie gleich zwei Hallen (5 und 7) belegen.

Halle 4 wird der ProWein Sparkling gewidmet sein. Trends setzen soll die ProWein Agora Stage (Bühen): über 12 Stunden Keynotes, Panels und Visionary Talks mit internationalen Speakern stehen am Programm. Aus Österreich werden 2026 in etwa gleich viele Winzer auf der ProWein und der Wine Paris im Februar ausstellen, nur wenige auf beiden Messen.

© Messe Düsseldorf
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