Wer hätte das gedacht: ausgerechnet Sizilien in Italien hat den mit Abstand größten Anteil an Bioweinbau, knapp 30.000 Hektar. Das sind 27,7 Prozent der gesamte Bioweinbaufläche Italiens. Das Land ist internationaler Spitzenreiter im Bioweinbau.

Italien hat mit 17,8 Prozent oder 109.423 Hektar den höchsten Anteil an zertifiziert ökologischen Weinbergen an der Gesamtweinbaufläche von 614.960 Hektar. Allein auf Sizilien, Apulien und die Toskana entfallen 55,8 Prozent der nationalen Bioweinanbaufläche und 55,5 Prozent des in Italien erzeugten Bioweins. Rekordhalter ist Sizilien, welches mit 29.669 Hektar 27,7 Prozent aller Bioweinbauflächen Italiens besitzt. Diese Zahlen hat Italia Bio, der Verband der italienischen Biowinzer, veröffentlicht. Wermutstropfen für die engagierten italienischen Biowinzer: ebenso wie in Spanien werden auch in Italien fast alle erzeugten Bioweine ins Ausland exportiert. Die Italiener selbst können den Bioweinen (noch) nichts abgewinnen.

Der hohe Anteil an Bioweinproduktion in den „heißen“ Weinbauregionen Italiens hat auch klimatische Gründe: die heißen Temperaturen im Sommer zwischen Weinblüte und Lese sowie die extreme Trockenheit – praktisch keine Niederschläge – verringern den Krankheitsdruck auf die Reben nahezu gegen null. Es müssen daher keine herkömmlichen Pflanzenschutzmittel gespritzt werden. Regen fällt in vielen Teilen des Mittelmeerraums meist nur bis ins Frühjahr, danach herrscht Trockenheit bis in den Herbst. Die - oft autochthonen – Reben wurzeln tief und versorgen sich so mit Wasser; sie sidn zudem weitgehend resistent gegen Trockenstress.