Die Münchener Hirmer Immobilinegruppe stellte die Um- und Ausbaupläne für ihre drei historischen Objekte im alten Ortszentrum von Bad Gastein vor. 60 Millionen Euro werden investiert, die Impulszündung für die Renaissance der weltbekannten Salzburger Gemeinde.

Wie berichtet, hat die Hirmer Gruppe vor zwei Jahren drei historische Gebäude in Bad Gastein, die zuvor 30 Jahre lang leer standen, vom Land Salzburg gekauft. Das Land hatte die Objekte vor einigen Jahren um sechs Millionen Euro übernommen, um sie vor dem Verfall zu retten. Nun wurde diese um 7,5 Millionen „ohne Gewinn und Verlust“ (Landeshauptmann Wilfried Haslauer, ÖVP) an Hirmer weiter gereicht. Solche Deals sollen aber einmalig bleiben: „Das Land Salzburg ist kein Tourismusbetreiber und auch kein Immobilienmakler“, so Haslauer.

Konkret handelt es sich bei den Immobilien um die Hotels Straubinger, Badeschloss und Alte Post in Bad Gastein, teilweise unter strengem Denkmalschutz. Die Hirmer Gruppe hat mit den Sanierungsarbeiten bereits begonnen, vor allem mit den Entkernungen der Häuser. Die Fassaden sollen weitegehend erhalten bleiben. Die konkreten Pläne: Die historischen Häuser werden aufwendig saniert, hinter dem Badeschloss entsteht ein Neubau, ein 35 Meter hoher Bettenturm mit Pool auf dem Dach.

Das als Fünf-Sterne-Haus konzipierte Hotel Straubinger umfasst zukünftig 50 Zimmer. Über dem ehemaligen Thermal-Bädertrakt entsteht ein Infinity Pool mit Traumblick über das Gasteiner Tal. Das gegenüberliegende Badeschloss wird über rund 100 Zimmer verfügen. Ergänzend zu der nur geringen Anzahl an Zimmern im Bestandsgebäude entsteht dabei ein in den Hang integrierter Zubau am hinteren Teil des Badeschlosses. Dieser „Turm“ erhitzte zuletzt die Gemüter. Vinaria berichtete.

Auch im Inneren der beiden Hotels sollen sich Elemente und Einrichtungsgegenstände von „anno dazumal“ wieder finden. Sonst wird das Innenleben modernsten Hotelanforderungen entsprechen, so das generalplanende Architektenbüro BWM rund um Erich Bernard aus Wien. Das Thema Badekultur prägt das gesamte Erscheinungsbild des zukünftigen 4-Sterne-Superior-Hotels.

Die Pläne von BWM sorgen für viel Jubel, aber auch für Kritik, wie bei jedem Großprojekt. Die ersten Gäste sollen Ende 2023 kommen, „wenn keine besonderen Überraschungen warten“, sagt Daniel Eickworth, Geschäftsführer von Hirmer Immobilien.

Abseits der Hotels engagiert sich das Land in Bad Gastein auch in der Infrastruktur: Für die fast 19 Millionen Euro teure Verkehrslösung inklusive Verbindungstunnel zwischen historischem und aktuellem Zentrum mit Skigebiet schießt das Land 4,7 Millionen Euro zu. Der Tunnel und zwei Parkhäuser sollen 2026 fertig sein.

Anknüpfen soll Bad Gastein damit an eine große Vergangenheit vor fast 100 Jahren. In der Zwischenkriegszeit in den 1920er- und 1930er-Jahren galt das mondäne und damals hochmoderne, chice Gastein als „Monaco der Alpen“. Geht es nach den Vorstellungen von Architekt Erich Bernard, dann soll es künftig das „Manhatten der Alpen“ werden.