Bestätigt wird nichts und fix ist es noch lange nicht: Die Bundesregierung plant die gemeinsame Öffnung von Gastronomie und Hotellerie ab 19. Mai 2021. Unter strengen Auflagen und Sicherheits-Maßnahmen. Wenn nichts Unvorhergesehenes mit den Infektionszahlen passiert.

Fieberhaft wird hinter den Kulissen gefeilscht wie im Basar, gerechnet, geplant, geschätzt und verhandelt. Die Wirtschaft drängt auf die totale Öffnung der derzeit im Lockdown befindlichen Branchen für ganz Österreich, darunter vor allem die Gastronomie und Hotellerie. Die Öffnung soll demnach ab 19. Mai 2021 Realität werden. Branchenvertreter wünschen sich den 17. Mai 2021 als „Tag der Öffnung“, das dürfte es aber nicht spielen, weil das ein Montag ist und immer montags die Evaluierungen der aktuellen Corona-Lage samt Beratungen mit den Bundesländern und Interessenvertretern stattfinden.

Wirtshäuser und Hotels gemeinsam, strenge Auflagen

Sollte rund um den 17. Mai noch die Notbremse gezogen werden müssen, dann ist der 24. Mai 2021 das nächstfolgende Datum der Gastro-Öffnung.

Mit dem geplanten Schritt sollen damit Restaurants und Hotels gleichzeitig aufsperren dürfen. Im Vorjahr war das nach dem ersten Lockdown nur um zwei Wochen zeitversetzt möglich: Am 15. Mai 2020 öffneten zuerst die Wirtshäuser, zwei Wochen später die Hotels.

Bis zum 19. Mai sollen die Neuinfektionszahlen soweit gedrückt sein, dass halbwegs gesichert aufgesperrt werden kann. Auch in Wien und Niederösterreich, die sich beide nach wie vor im veschärften regionalen Lockdown befinden. Registrierung, negativer Antigentest oder Impfpass, Mund-Nasen-Schutz bis zum Tisch, kein Thekenbetrieb, Maximal vier erwachsene Gäste am Tisch, Sperrstunde um 22.00 Uhr, Abstands- und Hygieneregeln werden die Rückkehr zur Normalität begleiten.

Ein Viertel der Mitarbeiter bereits weg!

Die Gastro- und Tourismusbranche ersehnt das Reopening heiß. Akut ist schon jetzt wieder der Mitarbeitermangel. Viele haben die Branche gewechselt, wollten nicht mehr mit der Perspektivenlosigkeit leben. Andere wiederum wechselten, weil ihnen der teils erhebliche Trinkgeldanteil in der Gastronomie schlicht zu lange fehlte.

Das Gastro-Jobportal Rolling Pin hat aktuell erhoben, dass 25 Prozent aller in der Gastronomie und im Tourismus Beschäftigten „so rasch als möglich die Branche verlassen wollen“. Den Betrieben droht daher ein akuter Mitarbeiter-Kollaps. Arbeitskräfte aus dem Ausland – vom Osten Deutschlands über halb Osteuropa – werden keine Abhilfe bieten, da diese die Branche meist schon gewechselt haben. Vor allem in den osteuropäischen Ländern sind staatliche Hilfen wie exzessive Kurzarbeit, Umsatzausfallbonus, Mindestsicherung etc. unbekannt, die Betroffenen mussten sich daher selbst helfen.

Schweiz, Italien, Kroatien sperren auf

Der Druck der Bevölkerung ist mittlerweile schon extrem. Vor allem ein Blick in die südlichen Nachbarländer verstärkt diesen Druck weiter: Italien öffnet in einigen Provinzen bereits die Innengastronomie, Kroatien hat bereits vor einigen Wochen die volle Öffnung der Hotels und Restaurants ohne Einschränkungen verfügt. Istrien beispielsweise hält aktuell bei einem Inzidenzfaktor von 42. Die Schweiz öffnet ebenfalls ab sofort in großen Schritten, obwohl die Infektionszahlen dort noch deutlich höher sind.