Mit viel Euphorie wurde das Projekt Spusu Life Resort Mistelbach vor wenigen Wochen vorgestellt. Große Hoffnungen ruhten auf den Plänen des Telekom-Millionärs Franz Pichler. Jetzt killte die Tourismusbank ÖHT das Projekt: „Nicht rentabel!“

Franz Pichler © Spusu Life Resort

In einer Region wie dem Weinviertel sei es "nicht möglich, ein 4-Stern-Superior-Hotel wirtschaftlich zu führen", so die Begründung von Wolfgang Kleemann, Generaldirektor der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT). "Abgelehnt wurde das Projekt bereits nach kürzester Zeit, ohne dass die detaillierten Projektunterlagen inklusive Businessplan von der ÖHT überhaupt gesichtet worden waren", kritisiert Spusu in einer Aussendung.

Die Projektbetreiber Andrea und Franz Pichler, Gründer des Diskont-Telekom-Anbieters „Spusu“ und gebürtiger Weinviertler, planten zehn Millionen Euro Eigenkapital in das Hotel zu stecken. Zwei Millionen Euro Investitionsförderung sollten vom AWS (Austria Wirtschaftsservice) kommen. Der Rest sollte mit Darlehen finanziert werden, wozu jedoch ein positives Gutachten der ÖHT notwendig gewesen wäre. Das diese partout nicht ausstellen wollte.

Einmal mehr erweist sich, dass Banken derzeit – und nicht nur wegen Corona – einen weiten Bogen um Hotel- und Tourismusprojekte machen. Selbst wenn die Eigenkapitalquote wie beim Spusu-Projekt ansehnlich und die Bonität der Betreiber zweifelsfrei ist.

"Unser Return on Investment war nach zwölf Jahren geplant", erklärt "Spusu Life Resort"-Geschäftsführerin Andrea Pichler. Erstellt wurden das Hotelkonzept und der dazugehörige Businessplan von einem erfahrenen Consulting-Unternehmen, das bereits über 200 Hotelprojekte erfolgreich betreut.

Der Standort in Mistelbach wurde den Pichlers vom Land Niederösterreich und der Stadtgemeinde angeboten. Mit beiden waren sich die Betreiber über Konzept und Umsetzung als 4-Stern-Superior-Wellnesshotel einig. Zum Spatenstich kam dementsprechend auf der Niederösterreichische Landtagspräsident Karl Wilfing.

ÖHT forderte Reduktion von 4 auf 3 Sterne

ÖHT-Generaldirektor Wolfgang Kleemann erteilte zwar dem eingereichten Projekt eines 4-Stern-Plus-Hotels eine klare und überraschend schnelle Absage, hat aber für eine Umplanung auf ein 3-Stern-Plus-Hotel ein positives Gutachten in den Raum gestellt. Dieses wäre, nach Meinung der ÖHT, auch im Weinviertel wirtschaftlich machbar. Das wiederum interessiert Andrea und Franz Pichler nicht: „Wir haben uns schweren Herzens entschieden, auf unser Spusu-Wellnesshotel im Weinviertel zu verzichten."