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Profis vom Land bringen Qualität auf den Punkt. Hohe Standards, Fachwissen und Innovationsgeist: Österreichs Bäuerinnen und Bauern sorgen für Qualität und Genuss auf unseren Tellern. Dabei hat sich im Laufe der Zeit so einiges getan.

© LK NÖ; Quelle: Statistik Austria

Blicken wir zurück ins Jahr 1950. Nach und nach erleichterten Maschinen den Arbeitsalltag. Das zeigte Wirkung. Im Jahr 1960 ernährte ein Bauer in Österreich zwölf Menschen. Seitdem hat sich aber wieder so einiges getan. Die Landwirtschaft hat sich grundlegend verändert, und ein Landwirt ernährt heute viel mehr Menschen. Im Jahr 1980 profitierten von den Produkten eines Landwirts 27 Personen. 2000 waren es bereits 61 Menschen. Heutzutage bringt ein Bauer für 98 Personen besten Genuss aus der Region auf den Teller.

Immer mehr Menschen können von einem Hektar Nutzfläche ernährt werden, und Spezialisierungen in der Tierhaltung leisten ebenfalls einen weiteren Beitrag zur Versorgungssicherheit. Neue Saatgutsorten, die besser auf die klimatischen Bedingungen, Krankheitserreger und Schädlinge angepasst sind, und gezielte Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen sorgen für stabile Erträge.

Gemüse – ein Dauerbrenner

Nicht umsonst gilt Niederösterreich als der Gemüsekaiser Österreichs. Ganze 99 Prozent der österreichischen Erbsen kommen aus Niederösterreich. Auch bei Zwiebel und Spinat übernehmen unsere Landwirte mit 95 Prozent beinahe die gesamte Produktion Österreichs. Selbst beim Tiefkühlgemüse sprechen die Zahlen eine klare Sprache. Allein im Marchfeld werden jährlich rund 60.000 Tonnen gefrorenes Qualitätsgemüse erzeugt.

Erträge und Qualität sichern

Geringere Niederschläge, mehr Hitzetage pro Jahr, längere Trockenperioden und Extremwetterereignisse: Der Klimawandel, aber auch fehlende wirksame Pflanzenschutzmittel erschweren zunehmend die Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln zu garantieren.

Bis dato ist zum Beispiel der Erdapfel ganzjährig aus dem heimischen Anbau verfügbar. Durch fehlende Niederschläge steigt das Aufkommen des Drahtwurm-Schädlings. Ist der Boden ausgetrocknet, sucht sich der Drahtwurm jene Stellen im Boden, die noch am meisten Feuchtigkeit aufweisen – das ist die Erdäpfelknolle. Vom Drahtwurm befallene Knollen werden für den Handel unbrauchbar.

Pflanzenschutz ist mehr

Pflanzenkrankheiten, Schädlinge und Beikräuter hat es immer schon gegeben. Sie sind keine Folge der heutigen Landwirtschaft, sondern begleiten den Menschen, seit es Ackerbau gibt. Heutzutage tragen Pflanzenschutzmaßnahmen entscheidend zur Sicherung der Erträge und der Qualität von Lebens- und Futtermitteln bei.

Geht es um Pflanzenschutz, hat man oft Geschichten aus anderen Ländern im Kopf. Nicht überall werden Betriebsmittel so verantwortungsbewusst und präzise eingesetzt wie in Österreich. So sind heimische Bäuerinnen und Bauern top geschult und müssen für den Schutz ihrer Pflanzen einen Sachkundeausweis vorweisen können. Den Grundstein dabei bildet eine Weiterbildungsverpflichtung, die für den Einsatz in der Praxis erfüllt werden muss.

Zudem ist Pflanzenschutz in Österreich weit mehr als nur Mitteleinsatz: Er umfasst auch Fruchtfolge, Bodenbearbeitung, Sortenwahl und permanente Kultur-Beobachtung. Moderne Anbauverfahren und die Digitalisierung der Landwirtschaft ermöglichen einen noch effizienteren Pflanzenschutz.

Fakt ist: Pflanzen haben auf dem Feld mit Schädlingen und Krankheitserregern zu kämpfen. Unkräuter konkurrieren mit der Hauptkultur um Wasser, Licht und Nährstoffe oder überwuchern sogar die Kulturpflanze. Die Pflanzen brauchen daher Schutz. Dabei lautet der allgemeine Grundsatz: „So wenig wie möglich, so viel wie notwendig.

Ziel ist:

  • Gesunde Lebensmittel in einer gesunden Umwelt erzeugen
  • Lebensmittel sind heute so sicher wie noch nie. Risikofaktor Nummer 1 ist falsche Ernährung.
  • Experten der Zulassungsbehörden, etwa von der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES), führen laufend wissenschaftliche Überprüfungen durch.
  • Pflanzenschutzmittel sind weltweit die am besten untersuchten Stoffe. Die Entwicklung eines Wirkstoffes dauert zirka zehn Jahre, da zahlreiche Tests und Studien vor der Markteinführung durchgeführt werden.
  • In Österreich werden jährlich rund 800 Proben landwirtschaftlicher Produkte von der AGES untersucht. Schon bei Überschreitung eines einzelnen Analyt-Grenzwerts gilt die Probe als belastet.

 

© LK NÖ; Quelle: Statistik Austria