Gewitter, Starkregen und Hagel haben am rund in der Provence zu Verwüstungen, Überschwemmungen und Erdrutschen in den Weinbergen geführt. Die Schäden sind noch nicht abzusehen.

Ein stationäres Gewitter ging im Département Var in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur nieder. Zwar waren die sehr heftigen Niederschläge lokal begrenzt, doch es gab Regenfälle von 250 Millimeter in einigen Gebieten in wenigen Stunden. In einigen Parzellen stand das Wasser bis zu den Pfahlspitzen, in anderen spülte es Rebstöcke fort.

Das Unwetter traf die Reben mitten in der Blüte. Nun droht ein massiver Ausbruch von Pilzkrankheiten wie Falschem Mehltau. Die Winzer wollen deshalb bei der Präfektur eine Ausnahmegenehmigung beantragen, um die Weinberge mit Drohnen oder Hubschraubern zu behandeln.

Guillaume de Chevron Villette bewirtschaftet auf seinem Weingut Château Chevron Villette 550 Hektar Rebfläche im Département Var. Er sieht die Ursache für die Überschwemmungen auch in der mangelnden Instandhaltung von Gräben, Flüssen und Wasserläufen. Die Winzer dürfen diese nicht mehr pflegen, dafür sei der Staat zuständig, so Villette. Die Behörden aber ließen die Natur verwildern, jetzt seien die Schäden enorm.

Gewitter mit Hagel, Regen und Sturmböen hatten auch den Norden und Westen des Départements Var getroffen. Hagelkörner von mindestens drei Zentimetern Größe richteten verheerende Schäden in einigen Weinbergen an. Die Verluste für die Winzer betragen laut Schätzungen zwischen 30 und 50 Prozent, in einigen Fällen sogar bis zu 100 Prozent.

Quelle: wein.plus.de mit Material von La Revue du Vin de France, Terre de Vins, France Info