Die Wachau ist bereits seit gut 20 Jahren UNESCO Weltkulturerbe, jetzt folgen die für das Weinbaugebiet charakteristischen Trockensteinmauern im allgemeinen als immaterielles UNESCO Kulturerbe.

Die Trockensteinmauern sind nämlich jüngst in das österreichische Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen worden. In regelmäßigen Abständen haben die UNESCO Mitgliedsänder die Möglichkeit, immaterielle Kulturerbe als besonders schützenswürdig in das UNESCO Verzeichnis aufnehmen zu lassen. Eine Expertenkommission prüft die Vorschläge dann und erstellt die Liste zur Beschlussfassung. Wobei den Ländern in jeder Session alle paar Jahre eine bestimmte Anzahl von Neunominierungen zusteht.

Der Terrassenbau mit Trockensteinmauern ist vor allem im Weinbaugebiet Wachau verbreitet, wo von fast drei Millionen Quadratmetern Trockensteinmauern mehr als 40 Prozent der Rebflächen getragen werden. Bei Trockensteinmauern werden die Steine ohne Verbindungsmaterial direkt aufeinander gesetzt. Dieses alte Handwerk drohte auszusterben, erfuhr aber in den vergangenen Jahrzehnten eine Renaissance. Trockensteinmauern fachgerecht zu errichten ist eine wahre Kunst.

Landschafts- und Umweltschutz sind wichtige Komponenten den zeitintensiven Bau- und Reparaturarbeiten, die laufend nötig sind, um die Trockensteinmauern zu erhalten. Starke Regenfälle machen diesen ebenso zu schaffen, wie die natürliche Erosion.

Die von vielen Spalten und Höhlen durchsetzten Mauern bieten einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren einen perfekten Lebensraum, jede Mauer ist ein Biotop für sich. Bei Steilterrassen-Lagen durchziehen oft hunderte Meter Trockensteinmauern einen einzigen Weingarten. Neben der Erhaltung der Humusschicht speichern die Mauern Wasser und Wärme (die nachts wieder abgegeben wird) und wirken sich positiv auf das Mikroklima im Weingarten aus.