2017 endete die touristische Nutzung der malerischen Burg Oberranna in der westlichen Wachau, hart an der Grenze zum Waldviertel. Seit drei Jahren stand die Burg zum Verkauf, jetzt ist der Deal perfekt. Die Familie Colloredo-Mannsfeld aus der Obersteiermark ist neuer Besitzer.

Das Wappen der Colloredo-Mannsfeld © www.colloredo-mannsfeld.com

Bis vor vier Jahren führte die Familie Nemetz, die aus Baden bei Wien stammt, die Burg Oberranna als verträumtes 4-Sterne-Hotel samt Appartements und bei Ausflüglern beliebter Gastwirtschaft. Gekauft hatten Lydia Nemetz und ihr Mann Roland, ein Architekt das ritterliche Anwesen im Jahr 1982.  Die Burg stammt aus dem 11. Jahrhundert – erste Erwähnung im Jahr 1070 – und ist eine Höhenburg an der Grenze der Wachau und des Waldviertels bei Oberranna, einer Katastralgemeinde von Mühldorf bei Spitz, rund 100 Kilometer von Wien entfernt.

„Residieren in einer geschichtsträchtigen Ritterburg“ – unter diesem Motto stand Burg Oberranna schon vor Jahren ganz unkonventionall auf willhaben.at zum Verkauf, um 5 Millionen Euro Verhandlungsbasis. Angebissen hatte lange niemand. Jetzt wurde bekannt, dass der Deal in trockenen Tüchern ist. Der Kaufpreis ist nicht bekannt, dürfte aber weit unter den ursprünglich geforderten 5 Millionen Euro zu liegen gekommen sein.

Käufer ist die obersteirische Adelsfamilie Colloredo-Mannsfeld, die über ausgedehnte Besitzungen im Ennstal rund um Öblarn in den Niederen Tauern verfügt. Diese werden vorwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzt, auch ein Wasserkraftwerk wird betrieben. Darüberhinaus besitzen die Colloredo-Mannsfeld restituierte Besitzungen in der Tschechischen Republik. Die fürstliche Familie stammt ursprünglich aus Friaul (Oberitalien).

Kampf gegen Namens-Plagiate

Paul-Josef Colloredo-Mannsfeld ist seit 2015 Familienoberhaupt, Eigentümer und Geschäftsführer der Besitzungen. Immer wieder zur Wehr setzen muss sich die Familie gegen Betrüger, die ihren klingenden Namen missbrauchen. So heißt es auf der Homepage von Colloredo-Mannsfeld: „Bei anderen Personen, die den Namen Colloredo-Mannsfeld vorgeben und nicht den Angehörigen beziehungsweise Nachkommen Obgenannter zuzurechnen sind, handelt es sich um Schwindler, Hochstapler oder sonst auf nicht nachvollziehbare Weise zu ihrem Namen gelangte Personen.“ Unter Obgenannte findet sich dort eine taxative Liste jener Personen, die dem Stammbaum entsprechend „echte“ Colloredo-Mannsfeld sind.