Vinarias Weinanwalt Clemens Limberg hat sich in einer seiner Kolumnen, die in jeder Ausgabe von Vinaria publiziert werden, mit dem leidigen Thema Warnhinweise aus Genussmitteln beschäftigt. Lesen Sie selbst:

Nun ist es so weit: In Irland wurde ein Gesetz unterzeichnet, das Warnhinweise für alkoholische Getränke einführt. Nach dreijähriger Übergangsfrist, also ab 23. Mai 2026, müssen alle dort verkauften alkoholischen Getränke (beispielsweise auch österreichischer Wein) mit einem Warnhinweis auf mögliche krebserregende Wirkung versehen sein.

Organisatorisch ist das wahrscheinlich bewältigbar, zum Beispiel durch aufgeklebte Zusatzetiketten für nach Irland verkaufte Flaschen, was schwerer wiegt ist die gesellschaftspolitische Dimension dahinter. Nun ist der Konsum von Suchtmitteln, legaler und illegaler, keinesfalls zu verharmlosen und es wird in einigen Bereichen (etwa bei Einhaltung der Schutzalter) zu Recht mehr Aktivität gefordert. Es stellt sich aber – wie so oft im (rechts-)philosophischen Bereich – die Frage nach der Verhältnismäßigkeit und – noch (rechts-)philosophischer – nach der Selbstbestimmung des Menschen.

Das Leben ist lebensgefährlich

Denn kurz gefasst kann man sagen: Das Leben ist lebensgefährlich. Gefahren lauern immer und überall, und so könnte man natürlich auch die ganze Zeit vor etwas warnen, etwa dass das Verschlucken eines Angelhakens zu Verletzungen führen kann oder dass man das Kind aus dem Kinderwagen entfernen muss, bevor man diesen zusammenklappt (beides übrigens tatsächliche Warnhinweise, die beim Wacky Warning Label Contest, einem US-weiten Wettbewerb für skurrile Warnhinweise, prämiert wurden).

Besonders gefährlich ist natürlich unsere Ernährung, diese ist zu süß, zu fett, zu unausgewogen, zu roh, vermeidet keine Milch, keine Eier, kein Cholesterin … und dann noch Alkohol und Tabak. Die Größe der Packungen reicht für die Vielzahl der möglichen Warnhinweise wohl nicht aus, größer dürfen die Packungen aber auch nicht sein, weil eine übergroße Verpackung sonst die Gefahr der Irreführung der Konsumenten mit sich bringt (Mogelpackung“).

Es gibt hier zwei gegensätzliche Zugänge: Entweder wir versuchen, alle vor möglichst allen Gefahren zu warnen (was zwar nie gelingen, aber doch versucht werden kann), oder wir bemühen uns um möglichst transparente Marktbedingungen, in welchen kundige und mündige Bürger auf faktenbasierter Basis selbst entscheiden und Verantwortung übernehmen (warnhinweis: Dieser Satz war tendenziös formuliert!).

Apropos WARNHINWEIS: Das Lesen dieser Kolumne kann zu Augen-Ermüdung führen, fallweise auch zu sonstiger Ermüdung und zum Einschlafen überhaupt, lieber aber zum Lachen, damit jedoch zu Bauch-Krämpfen, Gesichtsverspannungen und feuchter Unterhose. Wenn Sie diese Kolumne lieber lesen, als mit Ihrem Partner zu sprechen, kann das auch zu Beziehungsproblemen führen. Wenn Sie damit jetzt aber aufhören, kann das wiederum zu Depressionen führen.

„Dr. Clemens Limberg ist Geschäftsführer der Limberg Real Estate Group (limberg.at) und ausgewiesener Weinfreund“

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