Traditionell hat in der Vorwoche die Weinlese in Österreich im Burgenland begonnen. Geerntet werden derzeit frühreife Sorten des Jahrgangs 2022, etwa Bouvier, die meist zu Traubensaft oder Sturm weiter verarbeitet werden.

Die Weinlese hat damit neuerlich wesentlich früher als im langjährigen Durchschnitt begonnen. Etwa drei Wochen früher als vor zehn Jahren, wie der ORF Burgenland aus der Weinbaugemeinde Gols berichtete. Winzern zufolge hätten sie nicht mehr mit weiterer Traubenzunahme an den Rebströcken gerechnet, weil sich diese wegen der Hitzeperiode in einer Art Cool-down-Phase befinden.

Gerechnet wird mit geringerer Erntemenge als in den vergangenen Jahren, ebenfalls wegen der Trockenheit im Sommer. Naturschäden durch Hagel, Sturm oder Frost gab es in ganz Österreich bisher kaum.

Im Ausland begann die Weinlese ebenfalls verfrüht, etwa in Südfrankreich und in Deutschland, wo am Wochenende in der Pfalz Lesebeginn war. Bereits Ende Juli und damit so früh wie nie zuvor startete die Lese in Languedoc-Roussillon im Südwesten Frankreichs, wo im Schnitt der Weinbaugebiete die Lesetermine 2022 um zehn Tage bis drei Wochen früher angesetzt sind als zuletzt.