Das DAC-System muss für den Wiener Wein rasch reformiert werden. Mit dieser Forderung will die Gruppe „WienWein“ den Status des Wiener Weinbaus absichern und das DAC-System für fünf weitere Rebsorten öffnen: Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder, Chardonnay und Pinot Noir.

Aktuell regelt Wien DAC ausschließlich Qualität und Herkunft des „Wiener Gemischten Satzes“. Ohne einer Neufassung dürfen berühmte Lagenweine wie „Riesling Ried Preussen“ künftig nur mehr als „Riesling aus Wien“ vermarktet werden. Diese fünf Rebsorten haben über Jahrzehnte hinweg in den besten Rieden herausragende Weine hervorgebracht. Sie sind somit besonders geeignet, das Terroir Wiens in seiner ganzen Vielfalt zu repräsentieren“, ist Rainer Christ, Obmann der WienWein Winzer überzeugt.

Im reformierten Weingesetz, das mit der Ernte 2026 in Kraft treten soll, sind Orts- und Riedenbezeichnungen nur Weinen mit DAC-Status vorbehalten, in Wien ist das im Moment „nur“ der Gemischte Satz. „Die DAC-Verordnung für den Wiener Gemischten Satz im Jahr 2013 war ein großer Erfolg. Sie kann aber nur der erste Schritt gewesen sein“, ist Gerhard Lobner vom Weingut Mayer am Pfarrplatz überzeugt. Zur Eile mahnt denn auch Topwinzer Michael Edlmoser.

Biologisch oder nachhaltig als Pflicht

40 Betriebe in Wien kultivieren 259 Hektar biologisch, das sind rund 44 Prozent der gesamten 588 Hektar Rebfläche. Darin sehen die WienWein-Winzer die Zukunft und fordern, dass alle Weine im künftigen Wiener DAC-System entweder biologisch oder nachhaltig zertifiziert sein müssen, wie Weinmacher Fritz Wieninger unterstreicht.

Fritz Wieninger © Elke Mayr
Georg Königsbauer, Weingut Cobenzl © Elke Mayr
Michael Edlmoser © Elke Mayr
Rainer Christ © Elke Mayr
Gerhard J. Lobner, Mayer am Pfarrplatz © Elke Mayr
© Elke Mayr