Die mitunter tödliche Spirale im Bordelaiser Weinbau dreht sich weiter nach unten. Kürzlich hat ein Winzer aus Verzweiflung, weil er seine Weine nicht mehr verkaufen konnte, Suizid begangen. Sein Bürgermeister warnt: „Es wird leider nicht der Letzte gewesen sein!“
Anfang Mai 2025 beging der Winzer Christophe Blanc (59) auf einer seiner Parzellen in Saint-Magne-de-Castillon (Gironde) Selbstmord. Eine Tragödie, die ein Weingut in Bordeaux erschüttert, das sich in der Krise befindet. Wie viele andere auch. Der Winzer hatte sein Weingut nicht in einer der noblen Appellationen, wo die Châteaus stehen mit den bekannten Namen und den teuren Weinen.
Das Weinbaugebiet Gironde gehört zwar zum Bordelais, ist aber eher für seine Billig- und Massenweine „bekannt“. Wo die Weine in die Supermärkte gehen, wo Winzer den Diskonter Lidl hart attackieren, weil dort ihre Weine unter 2 Euro die Flasche angeboten werden. Diese liefern Großhändler, die den Winzern ihre Ware im Fass abkaufen und kaum mehr einen Euro zahlen pro Liter. In der Gironde wird auch am meisten gerodet, sind zahllose Winzer mit mehreren Ernten verschuldet, ohne Perspektive.
Der Vizebürgermeister von Saint-Magne-de-Castillon, Charles Faure, war mit den Gendarmen am Ort der Tragödie: "Ich habe sie gewarnt, dass sie vielleicht wiederkommen müssen. Wenn nichts unternommen wird, wird Christophe Blanc nicht der einzige gewesen sein. Die Winzer sind verzweifelt, hoffnungslos!“
Quelle: Vitisphere.com