Mit dem Sakai verliert Wien eine Institution japanischer Kochkunst. Seit seiner Gründung im Jahr 2013 in der Florianigasse 36 stand das Restaurant für Perfektion, Saisonalität und höchste Handwerkskunst – Ausdruck einer tiefen kulinarischen Philosophie. Nun verabschiedet sich Hiroshi Sakai in die Pension.

Inbegriff der puristischen, handwerklich perfekten japanischen Küche in Wien: das Sakai in 1080, Florianigasse 36. © Culinarius Andreas Lindorfer

Küchenchef, Sushimeister und Gastgeber Hiroshi Sakai, der dem Lokal auch seinen Namen gab, prägte die japanische Restaurantszene in Wien mit puristischer Perfektion und kompromissloser Produktqualität in einer Art und Weise, die in Österreich ihresgleichen suchte. Drei Hauben von Gault&Millau bestätigten den außergewöhnlichen Anspruch des Hauses und saßen seit vielen Jahren fest auf der Kochmütze des Chefs.

Vor seinem Sprung in die Selbständigkeit mit dem Restaurant Sakai stieg Hiroshi Sakai als gefeierter Küchenchef im Japan-Restaurant Unkai im Grand Hotel an der Wiener Ringstraße auf; damals das höchstausgezeichnete Japan-Lokal in Wien.

Ein Ort der leisen Töne und großen Aromen

Das Sakai war nie auf laute Auftritte angewiesen. In puristischem Ambiente rückte es das Wesentliche in den Mittelpunkt: die Küche. Die Gäste wurden mit einem sorgfältig komponierten Kaiseki-Menü verwöhnt, das durch saisonale Raffinesse und handwerkliche Präzision bestach. Vom feinen Hiyashi Chawanmushi über kunstvoll angerichtete Sashimi-Variationen bis hin zum selten servierten Tempura vom Seeaal – jedes Gericht war eine Hommage an die japanische Kulinarik.

Und ein ebenso leiser Abschied in die Pension

Nun endet dieses Kapitel: Aus persönlichen Gründen schließt das Sakai seine Türen, Haubenkoch Hiroshi Sakai verabschiedet sich in den Ruhestand. Ohne großes Tamtam, ohne Abschiedsparty. Hiroshi Sakai in aller Bescheidenheit: „Nach vielen schönen, aufregenden und auch herausfordernden Jahren im Restaurant Sakai habe ich mich dazu entschlossen, in den Ruhestand zu treten. Mit diesem Schritt schließt das Sakai seine Türen.“ Er appelliert an seine Gäste, der japanischen Kulinarik treu zu bleiben. Nachfolger wird es keinen geben.

Quellen: Sakai, Culinarius; Redaktion