Die Corona Pandemie haben tausende Wirte und Restaurantbetreiber dank Staatshilfen gut überstanden. Kostenexplosion, Personalzores ohne Ende, Inflation, Zinsen und notgedrungen sparsamere Gäste werden tausenden Betrieben das Leben kosten.

„Mich hat es aus den Schuhen gehauen, als ich die Jahresabrechnung meines Landes-Stromversorgers erhalten habe, samt Nach- und horrender Vorauszahlung“, rauft sich ein Wirt die Haare. Er wisse nicht, wie er das bezahlen soll. Nun droht noch ein Tarifsprung bei der Miete wegen Indexierung und die anhaltende Inflation. Banken und Leasingfirmen haben die rasant steigenden Zinsen schon mehrfach erhöht. Mitarbeiter bekommt der Wirt sowieso keine, anstehende Investitionen sind nicht zu stemmen. Die Gäste kommen seltener, konsumieren sparsamer, leiden selbst unter den Preisexplosionen.

Gut durchfinanziert sind in Österreich Gastronomen und Hoteliers ohnehin nicht und nie gewesen. Kredite, Bürgschaften, Leasing, Lieferantenvorschüsse und vieles mehr: In guten Zeiten schafft man das halbwegs, in schlechteren fix nicht mehr. Oft sind die Betriebe mit dem doppelten und mehr ihres Jahresumsatzes verschuldet. Aufgrund der Struktur fährt die Branche summenmäßig eher kleine Umsätze ein, die die Bedienung hoher Kredite in Zeiten steigender Zinsen unmöglich machen.

Die einen gehen pleite, die anderen haben keine Nachfolger

Experten bei Banken, in Kammern und Interessenvertretungen rechnen mit einer Schließungswelle noch in diesem Jahr. Die einen stemmen aufgrund der beschriebenen Umstände den laufenden Betrieb nicht mehr und werden in die Pleite schlittern – ohne Sanierungsverfahren und mit Liquidation.

Beim anderen Teil der Betriebe handelt es sich um Betriebsaufgaben angesichts der Umstände und mangels Nachfolger. An einen Verkauf kleinerer Gaststätten in Mietobjekten oder in Liegenschaften mit Investbedarf ist ohnehin nicht zu denken. Es gibt unzählige Gastronomen im ganzen Land, die die Pensionsgrenze erreicht haben und angesichts der Umstände keine Chance auf einen Nachfolger haben. „Die machen dann einfach dicht, was vor allem am Land auch eine gesellschaftliche Katastrophe sein kann“, sagt ein Vertreter der Wirtschaftskammer.