Als die bäuerliche Lebenswelt nicht nur im Burgenland im Umbruch war, hat der junge Anton Kollwentz die Verantwortung für seinen eigenen Betrieb übernommen, in dem er von Anfang an auf den Weinbau setzte, der ihn schon in jungen Jahren fasziniert hatte. Und die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten: so gelangen zum Beispiel die ersten Hochprädikatsweine außerhalb von Rust und Oggau, für die es in den westösterreichischen Wintersportzentren zunächst auch potente Abnehmer gab.

Dennoch war die Nachfrage nach Dessertweinen naturgemäss begrenzt, so dass sich der engagierte Jungwinzer seinem eigentlichen Metier zuwandte, nämlich dem Ausbau beintrockener Weißweine, die er im Gegensatz zu den damaligen burgenländischen Gebräuchen schon immer angestrebt hatte. Ebenso am Herzen lag ihm freilich die ungleich schwierigere Rotweinproduktion, in der er von Beginn an auf „natürlichere“, nicht allzu alkoholische Tropfen setzte.

Zahlreiche Weinreisen mit gleichgesinnten Rotweinwinzern halfen, die Wissenslücken zu schließen, und letzten Endes gelang es auch, das Mysterium des biologischen Säureabbaus zu enträtseln. Ein Meilenstein in der kurzen Rotweinhistorie Österreichs war 1983 die Lese des ersten reinsortigen Cabernet Sauvignon, der so wie die Cuvée Steinzeiler und die Lagen-Blaufränkischen nach wie vor zu den gefragtesten heimischen Rotweinen zählt.

Mit tatkräftiger Unterstützung seiner Gattin Margarete in allen administrativen und kommerziellen Angelegenheiten gelang der Aufbau eines modernen Vorzeigeweingutes, dessen Kellerfazilitäten schon seit jeher ihrer Zeit voraus waren. Anton Kollwentz war auch Gründungsmitglied der führenden burgenländischen Winzervereinigung „Renommierte Weingüter Burgenland“ (RWB), als deren Präsident er zehn Jahre lang wirkte. Schon seit 2004 führt sein Sohn Andi Kollwentz das Weingut in kongenialer Weise und hat dessen führende Position, etwa durch die Kreation modellhafter Lagen-Chardonnays, noch weiter ausgebaut.